G7-Gipfel: Darum zeigen sich Staatschefs im Lässig-Look

Gestern Dienstag ging der G7-Gipfel auf Schloss Elmau (Bayern) zu Ende. Doch nicht nur die dabei besprochenen Themen sorgen für Gesprächsstoff.

Die mächtigsten Männer der Welt machten auch mit ihrem lockeren Auftreten von sich reden. Auf Fotos liegen sich Justin Trudeau (Kanada), Boris Johnson (Grossbritannien), Olaf Scholz (Deutschland) & Co. lachend in den Armen – ohne Krawatte.

Die «hippen Fotos» werden im Netz verspottet. Etwa, weil die Staatschefs aussähen «wie nach einem Junggesellen-Abschied».

Was steckt dahinter?

Nau.ch hat beim Politologen Ulrich Schmid nachgefragt.

Er weiss: Die Kleider werden an einem solchen Treffen nicht zufällig ausgewählt. «Der Kleidungsstil wird abgesprochen.»

Im Outfit der G7-Chefs lässt sich laut Schmid durchaus eine Botschaft herauslesen. «Hier liegt die symbolische Bedeutung wohl darin, dass man anpacken will und bereit ist, die Hemdsärmel hochzukrempeln.»

Der Russland-Experte erkennt zudem ein Zeichen zum Ukraine-Krieg. «Möglicherweise ist dabei auch eine Angleichung an Wolodymyr Selenskyjs betonten Verzicht auf formelle Kleidung beabsichtigt», so Schmid. Der ukrainische Präsident zeigt sich seit Beginn der gross angelegten russischen Invasion im Februar bekanntlich meist im Militär-Look.

Auf Twitter wird der lockere Auftritt der Mächtigen von vielen kritisiert oder sich darüber lustig gemacht. Sie würden versuchen, «jung und hip» zu wirken, schreibt ein User.

Am Gipfel anwesend waren unter anderem Deutschlands Kanzler Olaf Scholz, der britische Premier Boris Johnson und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Auch US-Präsident Joe Biden reiste für das Treffen nach Europa. Die weiteren Staaten der G7-Gruppe sind Italien, Japan und Kanada.

Inhaltlich wurde am G7-Gipfel unter anderem entschieden, dass die Ukraine weiter unterstützt werden soll. Zudem sprachen die Teilnehmerstaaten Milliarden für die weltweite Ernährungssicherheit.