Brasiliens Aussenminister sieht G20 als entscheidendes Forum zur Bewältigung internationaler Krisen.
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G20 2024 findet in Rio de Janeiro statt. (Keystone) - Keystone

Angesichts einer Blockade des UN-Sicherheitsrats kommt der Gruppe der G20 nach Einschätzung des brasilianischen Aussenministers Mauro Vieira eine Schlüsselrolle bei der Lösung internationaler Krisen zu. «Brasilien ist zutiefst besorgt über die derzeitige internationale Lage in Bezug auf Frieden und Sicherheit», sagte er am Mittwoch zum Auftakt des zweitägigen Aussenministertreffens der Gruppe der führenden und aufstrebenden Wirtschaftsmächte (G20) in Rio de Janeiro.

Der Weltsicherheitsrat und die UN-Vollversammlung seien derzeit nicht in der Lage, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. «Angesichts dieser Situation ist die G20-Gruppe heute das vielleicht wichtigste internationale Forum, wo sich Länder mit gegensätzlichen Ansichten noch immer an einen Tisch setzen und produktive Gespräche führen können.»

Kriege und Reform im Fokus

Bei dem Treffen in Brasilien stehen Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sowie eine Reform des internationalen Systems im Mittelpunkt. Der G20-Runde gehören neben Deutschland, Frankreich und den USA unter anderem auch Russland und China an. Die Gruppe steht für etwa 80 Prozent weltweite Wirtschaftskraft sowie 60 Prozent Weltbevölkerung. Aktuell hat Brasilien den Vorsitz.

Aussenminister Vieira kritisierte, dass weltweit viel mehr Geld in das Militär als in den Kampf gegen Armut und Klimawandel investiert werde. «Wenn Ungleichheit und Klimawandel tatsächlich existenzielle Bedrohungen sind, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es uns an konkreten Massnahmen zu diesen Themen fehlt.»

Ungleichheit und Klimawandel: Die wahren Herausforderungen

«Wir stehen vor gigantischen Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel und die Umwelt», sagte Vieira. «Wir haben dringende Probleme zu lösen, wenn es um Entwicklung und den Kampf gegen Hunger, Armut und Ungleichheit geht. Dies sind die Kriege, die wir im Jahr 2024 führen müssen.»

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