Die Aussenminister der G20 treffen sich in Indonesien. Auch Sergej Lawrow ist eingetroffen. Ob jetzt andere wieder gehen, ist unklar.
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Der russische Aussenminister Sergej Lawrow. (Burhan Ozbilici/AP/dpa) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sergej Lawrow ist zum G20-Treffen der Aussenminister eingetroffen.
  • Heute Donnerstag will er mit dem chinesischen und türkischen Aussenminister sprechen.
  • Zu einer gemeinsamen Erklärung der G20 wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kommen.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow ist zu einem Treffen der Aussenminister der G20 auf Bali eingetroffen. Es wird erwartet, dass der russische Angriffskrieg auf die Ukraine das Treffen der Gruppe führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte überschatten wird.

Lawrow wollte am Donnerstag Gespräche mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi sowie mit dem türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu führen. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Aussenministerium in Moskau. Aus dem US-Aussenministerium hatte es zuvor geheissen, ein bilaterales Treffen von US-Aussenminister Antony Blinken mit Lawrow sei nicht vorgesehen.

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Der chinesische Aussenminister Wang Yi am Donnerstag in Bali. (AP Photo/Dita Alangkara, Pool) - Keystone

Lawrows Anwesenheit gilt als Test für eine mögliche Teilnahme von Kremlchef Wladimir Putin am Gipfel der G20 am 15. und 16. November, der ebenfalls auf Bali stattfindet. Mehrere Staaten haben ihre Teilnahme infrage gestellt, sollte Putin persönlich erscheinen.

G20: Protest gegen Lawrow möglich

Der weltgrösste Inselstaat Indonesien hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz. Präsident Joko Widodo war Ende Juni nach Kiew und Moskau gereist. Dort hat er sowohl den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als auch Putin getroffen. Er hatte dabei eine Vermittlerrolle in dem Konflikt angeboten.

Mit Spannung wird erwartet, ob einige Minister aus Protest gegen Lawrow die Beratungen verlassen werden. Der Sprecher des indonesischen Aussenministeriums, Teuku Faizasyah, wollte dies nicht kommentieren, betonte aber: «Wir Diplomaten sollten auf verschiedenen Szenarien vorbereitet sein.»

Eine gemeinsame Abschlusserklärung der G20 wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Der Sprecher sagte, am Ende des Treffens am Freitag sei eine Erklärung des Aussenministeriums geplant. Die Regierung in Kambodscha teilte derweil mit, Lawrow auch zu Treffen der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean Anfang August eingeladen zu haben.

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