Die Fridays-for-Future-Proteste für mehr Klimaschutz werden vor allem von jungen, gut gebildeten Demonstranten und Frauen getragen.
Eine Fridays-for-Future-Demonstration
Eine Fridays-for-Future-Demonstration - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Studie: Frauen in Klimaschutzbewegung zudem überrepräsentiert.

Das ist das Ergebnis einer Befragung des Berliner Instituts für Protest- und Bewegungsforschung, die am Montag als umfassende Untersuchung veröffentlicht wurde. Die Analyse beruht dabei auf nicht repräsentativen Befragungen von Teilnehmern an Demonstrationen am 15. März in Berlin und Bremen.

Die dabei befragten Demonstranten wollten «die Politik unter Druck setzen, klimapolitische Versprechen einzulösen», wie die Autoren in Berlin berichteten. Sie seien dabei allerdings zugleich auch «überzeugt, dass eine Veränderung der Lebensweise und des Konsums einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leistet».

Die Demonstranten seien ausserdem «keineswegs hoffnungslos, sondern vielmehr handlungsbereit, politisiert und zuversichtlich, dass ihr Protest Veränderungen hervorrufen kann», erklärten die Forscher. Bei der Mobilisierung für die Proteste seien direkte persönliche Kontakte im Freundes- und Bekanntenkreis wichtiger als soziale Netzwerke.

Die Autoren hatten auf den beiden Demos am 15. März in Berlin und Bremen Teilnehmer vor Ort interviewt sowie Flyer mit Zugangscodes für einen Onlinefragebogen verteilt. Zeitgleich liefen auch in mehreren anderen europäischen Städten identische Umfragen. Laut Institut wurden in Berlin und Bremen 357 Direktinterviews geführt sowie rund 2200 Zugangscodes verteilt, wovon 355 benutzt wurden.

Repräsentativität für die Veranstaltungen oder Demonstrationen an anderen Orten ist dadurch laut Forschern nicht erreichbar. Zu den Ergebnissen gehörte, dass der Frauenanteil bei den Interviews vor Ort bei 57,6 Prozent lag, der der Schüler und Studenten betrug 76,7 Prozent. Von denen, die die Fragebögen beantworteten, waren 59,6 Prozent Frauen sowie 71,4 Prozent Schüler und Studenten.

Das Institut hatte erste Ergebnisse seiner Befragung, die von der Heinrich-Böll- und der Otto-Brenner-Stiftung unterstützt wurde, bereits im März veröffentlicht. Die umfassende Studie erschien nun zum ersten Fridays-for-Future-Jahrestag. Laut Institut hatte die schwedische Schülerin Greta Thunberg am 20. August 2018 erstmal die Schule geschwänzt, um vor dem schwedischen Parlament zu demonstrieren. Sie inspiriert die internationalen Proteste.

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