Frauenunion warnt CDU vor Rückschritt im Umgang mit Frauen
Die Frauenunion hat die CDU vor einem Rückschritt im Umgang mit Frauen gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Widmann-Mauz: CDU ist auf starke Frauen angewiesen.
Die CDU sei auf «starke Frauen angewiesen, wenn sie auch in Zukunft Wahlen gewinnen will», sagte die Vorsitzende der Frauenunion, Annette Widmann-Mauz (CDU), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben). Es dürfe in dieser Frage keine Rückschritte in der CDU geben, warnte sie nach dem angekündigten Rückzug der Bundesvorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer.
«Derzeit sind Kanzleramt, Parteivorsitz und die EU-Kommission in der Hand von CDU-Frauen», sagte Widmann-Mauz. «Schlagzeilen wie 'Genug von der Damenriege' zeigen allerdings, dass das auch 2020 noch keine Selbstverständlichkeit ist.» Die Strukturen in Partei und Gesellschaft müssten weiter verändert werden. «Wir sind noch längst nicht da, wo wir hin müssen.»
Als künftige CDU-Chefs sind bisher drei Männer im Gespräch: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und der frühere Fraktionschef Friedrich Merz.
An den künftigen Kanzlerkandidaten der Union richtete Widmann-Mauz Forderungen: «Natürlich kann es auch männliche Kanzlerkandidaten geben, aber Inhalte und Stil sind entscheidend», sagte sie. Der Kandidat müsse sich darüber im Klaren sein, dass die CDU bislang überdurchschnittlich von Frauen gewählt worden sei. Die CDU müsse also für Frauen attraktiv bleiben.
Widmann-Mauz grenzte sich indirekt von einem Scherz ab, den Merz am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung des Mittelstandsforums gemacht hatte: Er hatte unter dem Gelächter des Publikums darauf hingewiesen, dass meteorologische Tiefs «im Augenblick Frauennamen haben». Dazu sagte Widmann-Mauz nur: «Muss man das kommentieren?»