Ab Dienstag dürfen die Franzosen wieder in Restaurants. Gleichzeitig wird die App «StopCovid» lanciert.
Stopcovid app
Warnt Nutzer: Frankreichs Corona-App «Stopcovid» - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Frankreich sind ab Dienstag Restaurants wieder geöffnet.
  • Auch die App «StopCovid» wird lanciert.

Ins Restaurant gehen, sich weiter als 100 Kilometer von Zuhause entfernen und in Pariser Parks sonnenbaden: Das ist für die Franzosen ab Dienstag der kommenden Woche wieder möglich.

Die Regierung in Paris kündigte am Donnerstag eine weitgehende Lockerung der Corona-Auflagen an, die nach Pfingsten in Kraft tritt. Auch der Tourismus im Land kann wieder starten - auch wenn sich EU-Bürger noch gedulden müssen.

Aufhebung der Reisebeschränkung wird erwartet

Premierminister Edouard Philippe stellte die neuen Erleichterungen für die Bürger vor. Besonders sehnlich erwartet wird die Aufhebung der Reisebeschränkungen: Seit Ende der Ausgangssperre am 11. Mai können sich die Bürger mit wenigen Ausnahmen bislang nur im Radius von 100 Kilometern um ihren Wohnort bewegen. Diese Auflage entfällt nun.

Zudem dürfen die seit Monaten geschlossenen Restaurants, Bars und Cafés wieder öffnen, wenn sie Hygieneregeln befolgen. Im besonders von Corona betroffenen Grossraum um Paris gilt dies vorerst nur für die Aussenbereiche.

Auch der Tourismus kann wieder losgehen, Campingplätze dürfen wieder öffnen. Hotels waren bereits geöffnet, wegen der 100-Kilometer-Regel aber vielerorts verwaist.

Frankreich setzt sich dem Premier zufolge auch für die Aufhebung der Einreisebeschränkungen für EU-Bürger ab dem 15. Juni ein. Bisher ist für die Einreise ein triftiger Grund nötig.

Das neuartige Coronavirus sei immer noch im ganzen Land präsent, sagte Philippe. Seine Ausbreitung sei aber «unter Kontrolle». Für die Bürger bedeute dies: «Die Freiheit wird die Regel, die Einschränkung zur Ausnahme.»

Auch die meisten Schulen öffnen wieder. Für grosse Erleichterung sorgt zudem die Öffnung der Pariser Parks und öffentlichen Gärten, für die sich die Stadtverwaltung eingesetzt hatte. Dazu gehören etwa auch die berühmten Tuilerien am Louvre.

Im Grenzgebiet zu Deutschland entspannte sich die Lage der Regierung zufolge: Die Region gehörte bisher zu den «roten» Risikozonen und wird nun zum «grünen» Gebiet. Erhöhte Wachsamkeit gilt vor allem im Pariser Grossraum. Das Gebiet mit zwölf Millionen Bewohnern wechselt von «Rot» zu «Orange».

In den «grünen» Gebieten können auch Theater und Konzertsäle sowie Fitnessstudios unter Auflagen öffnen. Für Kinos soll dies erst ab Ende Juni möglich sein.

«StopCovid» kommt pünktlich zur Lockerung

Pünktlich zu den Lockerungen kommt in Frankreich eine Corona-Warn-App mit dem Namen «StopCovid» heraus. Die Bürger können sie ab dem Wochenende auf freiwilliger Basis auf ihre Handys laden. In Deutschland hat sich die Entwicklung einer ähnlichen Anwendung verzögert, sie wird frühestens Mitte Juni erwartet.

Die französische App warnt Nutzer, wenn sie sich in der Nähe von Corona-Infizierten aufgehalten haben. Dafür wird die drahtlose Bluetooth-Technologie genutzt. Nach der französischen Datenschutzbehörde Cnil stimmte auch das Parlament der App mehrheitlich zu. Kritiker warnen dennoch vor Missbrauch der anonymisierten Daten.

Frankreich ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Dort wurden fast 28'600 Todes- und 183'000 Infektionsfälle verzeichnet. Der Anstieg der Neuinfektionen hatte sich jedoch zuletzt deutlich verlangsamt.

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