Frankreichs Botschafter nach Streit mit Italien nach Rom zurückgekehrt
Die Zeichen zwischen Frankreich und Italien stehen auf Versöhnung: Die französische Regierung hat am Freitag ihren Botschafter nach Rom zurückgeschickt, den sie vergangene Woche nach scharfer Kritik der italienischen Führung an Frankreichs Präsident Emmanuel Macron abgezogen hatte.

Das Wichtigste in Kürze
- Macron lädt Italiens Staatschef Mattarella zu Staatsbesuch ein.
Macron lud seinen italienischen Kollegen Sergio Mattarella zudem zu einem Staatsbesuch ein.
Masset wurde nach seiner Ankunft in Rom von Präsident Mattarella empfangen. Frankreich sei bereit, «bei allen Themen» mit Italien zusammenzuarbeiten, sagte der Botschafter. Voraussetzung sei aber, dass dies «im gegenseitigen Respekt» und in einer kooperativen Haltung geschehe.
Masset überbrachte Mattarella eine Einladung Macrons zu einem Staatsbesuch. Die Visite soll laut Elysée-Palast «in den kommenden Monaten» stattfinden. Die beiden Präsidenten hatten bei einem Telefonat am Donnerstag die Bedeutung der bilateralen Beziehungen hervorgehoben.
Italiens Vize-Regierungschef Luigi Di Maio äusserte sich zufrieden über die Rückkehr des Botschafters. Er kündigte ein Treffen mit Masset an.
Die Abberufung des Botschafters vor gut einer Woche war ein beispielloser Vorgang unter EU-Mitgliedern. Paris reagierte damit auf wiederholte Angriffe der beiden italienischen Vize-Regierungschefs Matteo Salvini und Di Maio auf den französischen Präsidenten. So hatte der ultrarechte Innenminister Salvini Macron als Präsidenten bezeichnet, der «gegen sein Volk regiert», und dessen Rücktritt gefordert.
Sein Koalitionspartner Di Maio von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung hatte sich seinerseits in Frankreich mit Vertretern der «Gelbwesten»-Bewegung getroffen, die seit Wochen gegen Macron mobil macht. Beide Politiker befinden sich im Wahlkampf für die Europawahlen im Mai.
Nach der Abberufung des französischen Botschafters mässigten sie aber ihren Ton. In Paris wurde dies mit Genugtuung aufgenommen. Die französische Europaministerin Nathalie Loiseau sagte am Freitag, die Politiker hätten «Bedauern» über ihre Äusserungen und ihr Verhalten geäussert, das «unfreundlich und inakzeptabel» gewesen sei. «Wir haben Herrn Salvini sagen gehört, dass er keinen Krieg mit Frankreich wolle», sagte die Europaministerin.