Frankreich zieht Truppen bereits ab diesem Jahr aus Mali ab
Frankreich will bereits in diesem Jahr mit dem geplanten Truppenabzug aus Mali beginnen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zahl der Kampftruppen wird laut Macron in etwa halbiert.
Die französischen Militärbasen im Norden Malis sollen ab dem zweiten Halbjahr geschlossen werden, wie Präsident Emmanuel Macron am Freitag nach einem Videogipfel mit Mali und vier weiteren Staaten der Sahelzone (G5) mitteilte. Der Präsident bestätigte Angaben aus Militärkreisen, nach denen die Stärke der französischen Kampftruppen in etwa halbiert wird: von derzeit 5100 soll sie auf «2500 bis 3000» sinken.
Der Abzug der französischen Soldaten aus den nordmalischen Basen Kidal, Tessalit und Timbuktu soll laut Macron «im zweiten Halbjahr 2021 beginnen und Anfang 2022 abgeschlossen sein». Macron hatte vor rund einem Monat das Ende des Kampfeinsatzes Barkhane mit gut 5100 Soldaten angekündigt. In Frankreich wie in den Sahelstaaten steht die achtjährige Mission mangels Erfolgen zunehmend in der Kritik. Zu den Sahel-Staaten gehören neben Mali Niger, der Tschad, Burkina Faso und Mauretanien.
Macron bekräftigte, den Kampf gegen Dschihadisten mittelfristig auf die europäische Eingreiftruppe Takuba übertragen zu wollen. Sie war auf Druck von Paris gegründet worden und umfasst bisher rund 600 Soldaten aus Frankreich, Estland, Tschechien, Schweden und Italien. Nach Macrons Angaben hat nun auch Rumänien eine Beteiligung zugesagt.
Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum sagte bei dem gemeinsamen Presseauftritt mit Macron in Paris, französische Militärhilfe für die Krisenregion sei auch künftig unerlässlich. Als Beispiele nannte er Geheimdienste und Luftwaffe. Bazoum war am Donnerstagabend von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin empfangen worden und im Anschluss nach Paris weitergereist.