Im Streit um Fischereilizenzen haben sich der britische Brexit-Beauftragte David Frost und der französische EU-Staatssekretär Clément Beaune am Donnerstag in Paris zu neuen Verhandlungen getroffen.
Archivaufnahme des britischen Fischerboots in Le Havre
Archivaufnahme des britischen Fischerboots in Le Havre - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Britischer Brexit-Beauftragter Frost in Paris eingetroffen.

Er freue sich, Frost in Paris zu empfangen, «um den nötigen Dialog wieder aufzunehmen und sich der Umsetzung unserer Abkommen zu vergewissern», schrieb Beaune auf Twitter zu einem Foto, das beide Politiker lächelnd beim Händedruck zeigte.

Frankreich hatte Grossbritannien mit Sanktionen gedroht und sie dann bis zu den neuen Verhandlungen ausgesetzt. Dazu zählten verschärfte Zollkontrollen und das Verbot für britische Fischer, ihren Fang in französischen Häfen zu entladen.

Im Hintergrund steht ein Streit über Lizenzen für französische Fischer, die in britischen Gewässern fischen. Nach dem Brexit-Abkommen dürfen französische Fischer dort weiter ihrer Arbeit nachgehen, sofern sie vorher schon dort gefischt haben. Der Konflikt dreht sich vor allem um die nötigen Dokumente, die dies belegen sollen. Ein weiteres Problem ist der Ersatz von alten durch neue Boote. Die Briten fordern, dass die neuen Boote nicht mehr Fische fangen die alten.

Etwa ein Viertel des Fangvolumens der französischen Fischer stammt aus britischen Gewässern. Über die Fischereiprobleme hinaus ist die Angelegenheit für beide Staaten eine Frage des nationalen Stolzes geworden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron befindet sich bereits im Wahlkampfmodus und wird von seinen Gegnern gedrängt, Grossbritannien gegenüber Härte zu zeigen.

Als versöhnliche Geste wurde gewertet,dass ein festgehaltener britischer Fischkutter, der ohne Lizenz in französischen Gewässern gefischt haben soll, am Mittwoch den Hafen von Le Havre verlassen konnte.

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