Galileo-Navigationssatelliten mit Schweizer Technologie gestartet
Um 6.01 Uhr mitteleuropäischer Zeit sind am Mittwoch zwei Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo ins All abgehoben. Es ist der erste Start an Bord der neuen Ariane-6-Rakete vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus.

Damit kann Europa nach einigen Jahren Pause wieder selbstständig das weltweit präziseste Positionierungssystem ausbauen. «Willkommen zurück, Galileo», sagte der Leiter des Guyana-Raumfahrtzentrums, Philippe Lier.
An Bord befand sich auch Schweizer Technologie. So wurde der Mechanismus, der die Solarpaneele der beiden Satelliten zur Sonne ausrichtet, in Zürich-Seebach vom Raumfahrtunternehmen Beyond Gravity produziert. Ausserdem stammt auch ein Teil der Rakete aus der Schweiz: Die Spitze der Ariane-6-Rakete wurde in Emmen LU hergestellt. Sie schützt die Satelliten vor den starken Kräften, die während des Starts und in den frühen Flugphasen wirken.
Zuletzt brachte im Jahr 2018 eine Ariane-Rakete – die mittlerweile eingestellte «Ariane 5» – Satelliten dieser Baureihe in den Orbit. In den vergangenen Jahren war die ESA auf russische Sojus-Raketen und Falcon 9-Trägerraketen der US-Firma SpaceX angewiesen. In den kommenden Stunden wird der Aufstieg der Ariane-6-Trägerrakete, die im Juli 2024 ihren Erstflug absolviert hat, von Telemetriestationen von Südamerika über Europa bis Australien auf ihrem Weg in Richtung des rund 23'000 Kilometer hohen Orbits verfolgt. Am Atlantik übernimmt ein speziell ausgestattetes Schiff der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA die Nachverfolgung.
Mit dem Start der Galileo-Satelliten Nummer 33 und 34 durch den Raketenbetreiber Arianespace mache Europa einen wichtigen Schritt in Richtung «garantierten Zugang zum All», ohne dabei auf externe Partner angewiesen zu sein, erklärte Toni Tolker-Nielsen, Leiter des ESA-Weltraumtransportprogrammes am Dienstag im Vorfeld des insgesamt erst fünften Starts des neuen Trägerraketen-Typs.
Das Galileo-System wird regelmässig von rund 4,5 Milliarden Nutzerinnen und Nutzern weltweit genutzt. Das Service ist seit dem Jahr 2016 verfügbar. Es handle sich um das erfolgreichste Weltraumprodukt Europas und sei dementsprechend «strategisch und wirtschaftlich wichtig», betonte Christoph Kautz, Direktor für Raumfahrtpolitik, Satellitennavigation und Erdbeobachtung der EU-Kommission.










