Donald Tusk will nicht bei Präsidentschaftswahl in Polen antreten
Der scheidende EU-Ratspräsident Donald Tusk will in seinem Heimatland Polen nicht bei der kommenden Präsidentschaftswahl antreten.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Tusk will nicht der nächste Präsident von Polen werden.
- Der abtretende EU-Ratschef hat seinen Verzicht auf die Präsidentenwahl bekanntgegeben.
- Diesen begründete er gegenüber Fernsehjournalisten mit seinem politischen «Gepäck».
Nach «reiflicher Überlegung» habe er entschieden, sich bei der Wahl im Mai 2020 nicht zu bewerben. Das sagte Donald Tusk am Dienstag zu polnischen Fernsehjournalisten. Tusk, der Polen zwischen 2007 und 2014 als Ministerpräsident regiert hatte, begründete seine Entscheidung mit dem politischen Ballast aus seinen bisherigen Ämtern.
Die Opposition könne die anstehende Wahl in Polen gewinnen, sagte Tusk. Dafür müsse allerdings ein Kandidat antreten, der «nicht mit Gepäck in Form von schwierigen, unpopulären Entscheidungen belastet ist». Er selbst sei seit seiner Zeit als polnischer Regierungschef «mit solchem Gepäck beladen». Er werde die Opposition bei der Wahl jedoch bei «jeder möglichen Gelegenheit» unterstützen.
Tusk hatte als Ministerpräsident etwa das Rentenalter schrittweise heraufgesetzt. Die derzeit regierende nationalkonservative PiS machte die Entscheidung wieder rückgängig.
Zuvor war erwartet worden, dass der 62-jährige Mitbegründer der oppositionellen Bürgerplattform (PO) nach dem Ende seiner Amtszeit in Brüssel eine Rückkehr in die polnische Politik anstrebe. Derzeitiger polnischer Präsident ist Andrzej Duda. Er steht der PiS nahe.