EU-Ratspräsident für engere Partnerschaft mit Golfstaaten
Beim ersten Gipfeltreffen der Europäischen Union mit sechs einflussreichen Golfstaaten hat EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer stärkeren wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit aufgerufen. «Die Zukunft unserer beiden Regionen ist eng miteinander verbunden.» Dies sagte er zu Beginn des Spitzentreffens.
Man sei bereit, eine strategische Partnerschaft aufzubauen, die dem 21. Jahrhundert gerecht werde. Zu den Gesprächen in Brüssel reiste unter anderem der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, als amtierender Vorsitzender des Golf-Kooperationsrates (GCC) an. Weitere Mitgliedstaaten des GCC sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Saudi-Arabien, der Oman und Kuwait.
Golfkooperation: Ein Schritt in Richtung globale Verbindung
Der Emir von Katar sagte beim Auftakt des Treffens: «Wir sind bestrebt, alle Bereiche unserer Zusammenarbeit zu fördern, sei es auf regionaler oder internationaler Ebene.» Man wolle etwa in den internationalen Handel, in den Austausch von Fachwissen, in die Bekämpfung des Klimawandels und in die Förderung der Wirtschaft investieren.
Die EU ist eigenen Angaben zufolge der zweitgrösste Handelspartner der GCC-Länder. 2023 machten mineralische Brennstoffe über 75 Prozent der EU-Importe aus GCC-Ländern aus. Thema bei dem Gipfel waren neben einer verstärkten Zusammenarbeit der Nahostkonflikt und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Wegen Meinungsverschiedenheiten bei diesem Thema gestalteten sich die vorab geführten Verhandlungen über eine gemeinsame Abschlusserklärung allerdings zunächst schwierig.