Jährlich werden rund 7000 Menschen Opfer von Menschenhandel – die Dunkelziffer ist hoch. Die EU-Kommission will nun schärferen Regeln dagegen vorgehen.
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Die EU-Kommission will verstärkt gegen Menschenhandel in Europa vorgehen. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Kommission will den Menschenhandel stärker bekämpfen.
  • Jedes Jahr gibt es etwa 7000 Opfer – die Dunkelziffer ist hoch.

Die EU-Kommission will zunehmenden Menschenschmuggel in Europa mit schärferen Regeln bekämpfen. Jedes Jahr gebe es etwa 7000 Opfer, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Montag in Brüssel. Tatsächlich sei die wahre Zahl aber wohl noch höher.

«Dies ist nur die Spitze des Eisbergs.» Der Grossteil der Opfer von Menschenhandel sind Johansson zufolge Frauen, 23 Prozent sind Kinder. Sie würden hauptsächlich zur sexuellen Ausbeutung gehandelt. Dies sei im Vergleich zum Handel mit Waffen oder Drogen, die man nur einmal verkaufen könne, sehr profitabel.

«Wenn man eine Frau, ein Mädchen, für sexuelle Zwecke verkauft, kann man ihren Körper wieder und wieder und wieder und wieder verkaufen», sagte Johansson. Der Grossteil der Opfer stamme aus der EU. Zudem würden vermehrt Menschen ausgebeutet, um sie als Arbeitskraft zu nutzen.

Verbindliche Strafen

Konkret schlug die EU-Kommission nun unter anderem vor, dass Zwangsheirat und illegale Adoption künftig zu den Formen der Ausbeutung zählen, die unter die entsprechende EU-Richtlinie fallen. Dies ist für die EU-Staaten bislang freiwillig. Zudem sollen verbindliche Strafen etwa für Unternehmen eingeführt werden, die für Straftaten im Zusammenhang mit Menschenhandel verantwortlich gemacht werden.

Auch macht sich künftig strafbar, wer eine Dienstleistung wie Prostitution in Anspruch nimmt, obwohl er weiss, dass sie von Menschenschmuggel-Opfern erbracht wird. Über die Vorschläge müssen nun noch die EU-Staaten und das Europaparlament verhandeln.

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