EU-Kommission fordert mehr Geld von EU-Ländern
Die EU-Kommission fordert von Mitgliedsländern, die EU mit insgesamt knapp 66 Milliarden Euro auszustatten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Kommission fordert knapp 66 Milliarden Euro von Mitgliedsländern.
- Das Geld soll unter anderem in die Bereiche Migration, Ukraine und Wettbewerb fliessen.
- Die EU-Länder und das Parlament müssen dem Vorschlag der EU-Kommission nun zustimmen.
Die EU-Kommission fordert mehr Geld von den EU-Ländern. Sie bitte die Mitgliedsländer, die EU mit insgesamt knapp 66 Milliarden Euro auszustatten, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag in Brüssel.
Das Geld soll etwa in die Bereiche Migration, Ukraine und Wettbewerb fliessen, aber auch für höhere Zinsen und Mehrkosten wegen der Inflation aufgewendet werden.
Die EU befinde sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in einer komplett anderen Welt im Vergleich zu 2020, als der sogenannte mehrjährige Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 beschlossen worden sei, so von der Leyen. Die Krisen der vergangenen Jahre schlagen sich demnach auch im Haushalt nieder.
Ein Teil des Geldes soll in die finanzielle Reserve für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Euro fliessen. Diese werde Kredite, aber auch Zuschüsse für das kriegsgebeutelte Land umfassen. Die EU-Länder und das Parlament müssen dem Vorschlag der EU-Kommission nun zustimmen.
Zusätzlich 15 Milliarden Euro für Migrationen nötig
Um die Herausforderungen bei der Migration in die EU zu bewältigen, brauche die EU zusätzlich 15 Milliarden Euro, sagte von der Leyen weiter. «Wir müssen intensiver mit unserer Nachbarschaft zusammenarbeiten, um ihre wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und diese Länder zu stabilisieren.»
Die dritte Priorität sei die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in der EU. Es sei entscheidend, einen «technologischen Vorsprung in der Welt von morgen» zu haben, so von der Leyen. Daher bitte die EU um eine begrenzte Aufstockung von zehn Milliarden Euro für bestimmte Fonds zur Förderung etwa von grünen Technologien oder Biotechnologien.
Die EU hatte sich 2020 auf den rund 1,1 Billionen Euro umfassenden Gemeinschaftsetat für die kommenden sieben Jahre geeinigt. Der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner lehnte Nachzahlungen nach Brüssel bislang generell ab. Für zusätzliche Zahlungen aus Deutschland sehe er keinen Spielraum, sagte er vergangene Woche.