EU-Asean-Gipfel endet ohne gemeinsame Verurteilung Russlands
Am Ende des EU-Asean-Gipfels gelang es den westlichen Staaten nicht, gemeinsam mit den südostasiatischen Nationen Russlands Angriffskrieg zu verurteilen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der EU-Asean-Gipfel ist am Mittwochabend zu Ende gegangen.
- Die beiden Organisationen einigten sich auf keine gemeinsame Verurteilung Russlands.
- Vietnam, Laos und Thailand hätten sich in der Angelegenheit enthalten.
Der Europäischen Union ist es nicht gelungen, den Verband südostasiatischer Nationen (Asean) zu einer gemeinsamen Verurteilung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu bewegen. In der Abschlusserklärung des ersten grossen Gipfeltreffens der beiden Organisationen in Brüssel konnte am Mittwoch lediglich festgehalten werden, dass die meisten Teilnehmerstaaten die Aggression Russlands gegen die Ukraine auf das Schärfste verurteilen.
Als Grund nannten Diplomaten die Position von Vietnam, Laos und Thailand. Diese drei Länder hatten sich auch bei der letzten grossen Abstimmung zu einer kritischen UN-Resolution zu Russlands Krieg enthalten.
Myanmar wegen Militärputsch nicht dabei
Zu dem Verband südostasiatischer Nationen (Asean) gehören neben Thailand, Vietnam und Laos auch Brunei, Kambodscha, Indonesien, Malaysia, Myanmar, die Philippinen und Singapur. Die Führung Myanmars wurde wegen des Militärputsches im Jahr 2021 allerdings nicht zu dem Gipfel eingeladen.
Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs wurde zum 45-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen der EU und Asean organisiert. Es war nach Angaben der EU der allererste in diesem grossen Format. Bislang wurde in der Regel auf Ministerebene getagt.