Anschlag

EKD ruft nach Hanau-Anschlag zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf

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Deutschland,

Nach dem offenbar rassistisch motivierten Anschlag in Hanau hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, zum gesellschaftlichen Zusammenhalt aufgerufen.

Eintracht Frankfurt Hanau
Menschen in Hanau zünden Kerzen für die Opfer des Anschlags an - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bischof: Im Vorgehen gegen Rechtsextreme kommt es auf «jeden Einzelnen» an.

Zur Überwindung der Gewalt sei es jetzt notwendig, «dass die Menschen in unserem Land zusammenstehen», sagte der Landesbischof der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Freitagsausgabe). Die Gottesdienste, zu denen die Kirchen nach der Gewalttat eingeladen haben, gäben Raum, um Erschrecken, Betroffenheit und Trauer zum Ausdruck zu bringen.

Bedford-Strohm sagte, im Vorgehen gegen Rechtsextremismus komme es «auf jeden Einzelnen» an: «Wir sind alle gefordert, Rassismus und Antisemitismus in den konkreten Situationen des Alltags vehement zu widersprechen.» Der EKD-Ratsvorsitzende forderte zudem die Ausgrenzung von Rechtsextremisten in der Parteienlandschaft: «Wer Rechtsextremen in einer Partei Deckung gibt, trägt Mitverantwortung dafür, wenn deren Ideologien Gehör finden.»

Durch den Anschlag von Hanau ist die Debatte um das Verhältnis der AfD zum Rechtsextremismus verschärft worden. Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz etwa sagte dem «Handelsblatt», dass die Bluttat von Hanau ebenso wie die Anschläge auf die Synagoge in Halle und auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch auf der rassistischen Theorie einer «grossen Umvolkung» aufbaue ? Begrifflichkeiten, die auch von der AfD verwendet würden.

AfD-Parteichef Jörg Meuthen wies die Vorwürfe zurück und nannte den Anschlag «die wahnhafte Tat eines Irren». Generalbundesanwalt Peter Frank hatte zuvor von einer «zutiefst rassistischen Gesinnung» des mutmasslichen Täters Tobias R. gesprochen.

In der hessischen Kleinstadt waren am Mittwochabend neun Menschen mit Migrationshintergrund in einer Shisha-Bar und einem Kiosk mit angegliedertem Café erschossen worden. R. und seine Mutter wurden danach von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei tot in der Wohnung des mutmasslichen Täters aufgefunden.

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