China hat nach Diplomatenangaben die Ausstrahlung einer Videoansprache von EU-Ratspräsident Charles Michel verhindert.
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EU-Ratspräsident Charles Michel - AFP

Die kommunistischen Behörden wollten vorab «einen Teil der Rede von Charles Michel zensieren», sagte ein Diplomat am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in Peking. In den missliebigen Passagen ging es einem anderen Diplomaten zufolge um den Ukraine-Krieg.

Drei Diplomaten in Peking sowie Michels Sprecher bestätigten, dass die Videoansprache des EU-Ratspräsidenten ursprünglich am Freitag zur Eröffnung einer internationalen Handelsmesse in Schanghai gezeigt werden sollte. Die Ausstrahlung auf der China International Import Expo (CIIE) sei von den Behörden aber abgesagt worden.

«Wie von den chinesischen Behörden gefordert, haben wir eine aufgenommene Grussbotschaft geliefert, die schliesslich aber nicht gezeigt wurde», sagte Michels Sprecher Barend Leyts in Brüssel. Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums erklärte, er habe von dem Vorfall keine Kenntnis.

Der Ukraine-Krieg gilt als heikles Thema in Peking. Die EU hatte China mehrfach vergeblich aufgerufen, den russischen Angriff zu verurteilen. China sieht sich als neutral an, allerdings ist die Volksrepublik ein strategischer Verbündeter Russlands.

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