«Deutschland steht auf Seite der Deeskalation in der Golfregion»
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel setzt sich für eine friedliche politische Lösung in der Golfregion ein. Das Atomabkommen mit dem Iran will sie behalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Angela Merkel setzt sich für eine friedliche Lösung in der Golfregion ein.
- Drohnenangriffe haben in den letzten Tagen die Angst vor einem Krieg hervorgeholt.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Notwendigkeit einer politischen Lösung für den Iran-Konflikt betont. Ausserdem plädiert sie für Mässigung angesichts der jüngsten Eskalation in der Golfregion.
Deutschland werde «immer auf der Seite der Deeskalation stehen und sehr deutlich machen, dass langfristige Lösungen nur politisch möglich sind». Dies sagte sie am Dienstag nach einem Gespräch mit dem jordanischen König Abdullah II mit Blick auf Luftangriffe auf Ölanlagen.

«Wir bevorzugen einen diplomatischen Prozess, versuchen den auch voranzutreiben», sagte Merkel zum Iran-Konflikt. «Aber natürlich sind gerade in den letzten Tagen die Spannungen in der Region noch einmal angewachsen.»
Atomabkommen ein Baustein
Die Kanzlerin nannte das von den USA aufgekündigte Atomabkommen mit dem Iran einen «Baustein, zu dem wir zurückkehren sollten». Es gebe allerdings eine ganze Reihe anderer, vom Iran ausgehender Belastungen wie dessen ballistisches Raketenprogramm oder sein Engagement in Syrien.
In Syrien sei jetzt vor allem ein politischer Prozess nötig, betonte Merkel. Es müsse eine «politische Umgebung» geschaffen werden, «in der auch die Rückkehr von Flüchtlingen möglich ist». Dies sei in Ländern der Region wie im Libanon und in Jordanien, aber auch in der Türkei von allergrösster Bedeutung.