Iran wirft drei festgenommenen Australiern «Spionage» vor
Drei festgenommenen Australiern wird vom Iran Spionage vorgeworfen. Ihnen drohen lange Haftstrafen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Iran wurden drei Australier angeklagt.
- Sie werden der Spionage verdächtigt.
Die iranische Justiz hat drei festgenommene Australier der «Spionage» angeklagt. Zwei von ihnen werde vorgeworfen, mittels einer Drohne «Fotos militärischer Einrichtungen» gemacht zu haben. Dies sagte der iranische Justizsprecher Gholamhossein Esmaili am Dienstag laut der Nachrichtenagentur Tasnim.
Dem dritten Beschuldigten wird demnach Spionage im Auftrag eines Drittstaates vorgeworfen. Laut Tasnim handelt es sich um zwei getrennte Verfahren.
Die Regierung in Canberra hatte am vergangenen Mittwoch öffentlich gemacht, dass drei australische Staatsbürger im Iran inhaftiert seien. Aussenministerin Marise Payne sagte, sie habe wiederholt mit ihrem iranischen Kollegen Mohammed Dschawad Sarif über die Fälle gesprochen. Die Regierung setze sich dafür ein, dass die Gefangenen «fair, menschlich und im Einklang mit internationalem Recht» behandelt würden.
Festgenommene sollen Blogger sein
Laut ihren Familien handelt es sich bei zwei der Festgenommenen um Reiseblogger aus Perth. Sie wollten ihre Reise durch mehrere Länder in einem Webblog dokumentierten.
Medienberichten zufolge ist die dritte Festgenommene die britisch-australische Wissenschaftlerin Kylie Moore-Gilbert, die zu den Golfstaaten forscht. Sie sitzt demnach bereits «seit einigen Monaten» in Haft. Alle drei Australier sollen im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert sein.

Im Iran befinden sich derzeit eine ganze Reihe westlicher Staatsbürger in Haft. Die prominenteste Gefangene ist die iranisch-britische Staatsbürgerin Nazanin Zaghari-Ratcliffe, die seit 2016 eine Haftstrafe absitzt. Im Juli wurde zudem die französische Forscherin Fariba Adelkhah festgenommen.
Ende August wurde die britisch-iranische Staatsbürgerin Anousheh Ashouri wegen Spionage für Israel zu zwölf Jahren Haft verurteilt.