Aus Protest gegen den neuen Staatshaushalt haben Demonstranten Guatemalas Parlament in Brand gesetzt.
Demonstrant vor Flammen im Parlament
Demonstrant vor Flammen im Parlament - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gewaltsamer Protest gegen Präsident Giammattei und seinen Rekord-Haushalt.
  • In Guatemalas Hauptstadt steckten Demonstranten das Parlamentsgebäude in Brand.

Nachdem in Guatemala der neue Staatshaushalt verabschiedet wurde, kam es in der Hauptstadt zu Protesten. Dabei steckten Demonstranten das Parlamentsgebäude in Brand.

Aus dem Inneren des Parlamentsgebäudes in Guatemala-Stadt schlugen am Samstag Flammen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Das Rote Kreuz habe mehrere Menschen wegen Rauchvergiftungen behandelt, sagte ein Sprecher der Organisation.

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Demonstranten steckten das Parlamentsgebäude in Guatemala-City in Brand. - Keystone

Der Protest richtete sich gegen Staatschef Alejandro Giammattei. Grund ist sein umstrittener Rekord-Haushalt für 2021 in Höhe von fast 12,8 Milliarden Dollar (11,66 Milliarden Franken). Das ist rund ein Viertel mehr als dieses Jahr.

Demonstranten fordern Rücktritt

Hunderte Demonstranten waren vor das Parlament gezogen, um Giammatteis Rücktritt zu fordern. Kurz zuvor hatte Vize-Präsident Guillermo Castillo den Staatschef aufgefordert, mit ihm zusammen «für das Wohl des Landes» zurückzutreten.

Castillo unterrichtete die Öffentlichkeit darüber durch eine Botschaft in Online-Netzwerken und in einer WhatsApp-Nachricht an Journalisten.

Hohe Schulden für das Land

Das guatemaltekische Parlament, das von Giammatteis Partei und deren Verbündeten dominiert wird, hatte diese Woche das Milliardenbudget verabschiedet. Es bürdet dem Land hohe Schulden auf.

Ausserdem fliesst das meiste Geld in von Privatunternehmen verwaltete Infrastruktur. Aber nicht in die Bekämpfung der in Guatemala weit verbreiteten Armut.

Protest in Guatemala
Polizisten in Guatemala. - dpa

59,3 Prozent der 17 Millionen Einwohner Guatemalas leben in Armut, rund die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt.

Der ausgebildete Arzt Giamattei steht auch wegen seines Corona-Managements in der Kritik. Die Krankenhäuser des mittelamerikanischen Landes haben mit Versorgungsengpässe zu kämpfen. Nach offiziellen Angaben wurden in Guatemala bislang 118'417 Corona-Infektionen nachgewiesen, 4074 Infizierte starben.

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