«Clair Obscur: Expedition 33» muss seine Indie Game Awards abgeben
Das Sieger-Spiel «Clair Obscur: Expedition 33» wird bei den Indie Game Awards im Nachhinein disqualifiziert. Grund ist der Einsatz generativer KI.

Die Indie Game Awards erkannten dem Rollenspiel «Clair Obscur: Expedition 33» beide Auszeichnungen ab, wie «PC Games» berichtet. Das Spiel hatte zuvor in den Kategorien «Game of the Year» und «Debut Game» gewonnen.
Veranstalter Six One Indie begründete die Entscheidung mit einer strikten Null-Toleranz-Politik gegenüber generativer KI. Bei der Einreichung habe Sandfall Interactive versichert, keine generative KI verwendet zu haben.
Studio räumt KI-Nutzung für Platzhalter ein
Am Tag der Preisverleihung bestätigte Produzent François Meurisse jedoch den Einsatz von KI-Tools, meldet «Patto TV». Das Team hatte mit KI-generierten Platzhaltertexturen experimentiert, die versehentlich in einer frühen Version verblieben sind.
Bereits im Juli hatte Meurisse gegenüber der spanischen Zeitung «El País» erklärt, man nutze etwas KI. Technologie habe es dem kleinen Team ermöglicht, Dinge zu realisieren, die kürzlich noch undenkbar gewesen seien.

Sandfall Interactive stellte in einem Statement klar, die betroffenen Assets seien innerhalb von fünf Tagen entfernt worden, berichtet «JPGames». Die fraglichen Texturen fanden sich auf Zeitungsfetzen und einer Litfasssäule im Startgebiet des Spiels.
Blue Prince und Sorry We're Closed rücken nach
Nach der Disqualifikation wurde «Blue Prince» zum Game of the Year der Indie Game Awards gekürt. Den Preis für das beste Debütspiel erhält nun «Sorry We're Closed», schreibt «Caschys Blog».
Auch bei «Blue Prince» kamen kurzzeitig KI-Gerüchte auf, die Publisher Raw Fury jedoch sofort dementierte. Das Spiel sei das Ergebnis von acht Jahren menschlicher Entwicklungsarbeit, so das Unternehmen.
«Clair Obscur: Expedition 33» darf die Game Awards behalten
Die Game Awards bleiben von der Kontroverse unberührt, berichtet «Playfront». Dort gewann «Clair Obscur: Expedition 33» insgesamt neun Auszeichnungen und stellte damit einen neuen Rekord auf.
Die Game Awards haben bislang keine vergleichbaren strengen KI-Richtlinie wie die Indie Game Awards. Solange sich dies nicht ändert, fehle die formale Grundlage für nachträgliche Aberkennung dort.
François Meurisse betonte in früheren Statements, KI sei nur zur Effizienzsteigerung interner Abläufe genutzt worden. Für kreative Inhalte habe man ausschliesslich auf menschliche Künstler gesetzt, wie «PattOTV» meldet.











