Epstein-Akten: Gelöschtes Trump-Foto nach Kritik wieder online
Die Epstein-Akten sorgten für Aufruhr: Ein Foto mit dem US-Präsidenten verschwand kurz nach der Veröffentlichung schon aus der Datenbank.

Kurz nach der Freigabe von Tausenden Dokumenten am Freitag verschwanden mindestens 16 Dateien aus den Epstein-Akten. Das US-Justizministerium entfernte die Inhalte kommentarlos, wie eine Stichprobe der «Deutschen Presse-Agentur» ergab.
Das Brisante daran: Eines der gelöschten Fotos zeigte unter anderem US-Präsident Donald Trump mit leicht bekleideten Frauen. Die Demokraten im Kongress warfen dem Ministerium eine gezielte Vertuschung vor, berichtet das «ZDF».
Ministerium rechtfertigt Löschung mit Opferschutz
Erst am Sonntag lieferte Vize-Justizminister Todd Blanche eine Erklärung gegenüber «NBC News» für das Verschwinden der Dateien. Die entfernten Fotos hätten potenzielle Opfer gezeigt, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien.

Das umstrittene Trump-Foto wurde nach einer Überprüfung wieder online gestellt, schreibt der «Tagesspiegel». Es gebe keine Hinweise darauf, dass Opfer Epsteins auf dem Bild zu sehen seien.
Chuck Schumer, Chef der Demokraten im Senat, äusserte scharfe Kritik an der Vorgehensweise. Dies könnte eine der grössten Vertuschungen in der US-Geschichte sein, erklärte er.
Massive Schwärzungen in 119-seitiger Zeugenaussage
Auch ein 119 Seiten langes Dokument mit Zeugenaussagen war komplett geschwärzt worden, berichtet «Web.de». Auch eine Liste mit 254 «Masseurinnen» laut dem US-Justiz zum «Schutz der Opfer» unkenntlich gemacht.
Der demokratische Kongressabgeordnete Ro Khanna bezeichnete dies als inakzeptable Einschränkung der Transparenz. Auch der Republikaner Thomas Massie warf dem Ministerium vor, gegen Geist und Wortlaut des Gesetzes zu verstossen.
Beide Politiker arbeiten nun an einem Gesetzesentwurf, der Justizministerin Pam Bondi zu täglichen Geldstrafen zwingen soll. Dies gelte, solange die geforderten Dokumente nicht vollständig herausgegeben werden, meldet «CBS News».
Stabschefin wirft Justizministerin völliges Versagen vor
Trumps Stabschefin Susie Wiles übte harsche Kritik an Justizministerin Bondi, wie die «Vanity Fair» berichtet. Diese habe bei der Bearbeitung der Epstein-Akten völlig versagt.

Bondi selbst äusserte sich seit der Veröffentlichung nicht öffentlich zu den Vorwürfen. Ihr Stellvertreter Blanche beteuerte in mehreren Interviews, keine Dateien zum Schutz Trumps verändert zu haben.
In den kommenden Wochen sollen weitere Epstein-Akten freigegeben werden
Vize-Justizminister Blanche kündigte im Sender «Fox News» die Veröffentlichung Hunderttausender weiterer Akten in den kommenden Wochen an. Den Fristverstoss erklärte er mit hohen Auflagen zum Schutz der Epstein-Opfer.
Trump bestreitet engere Beziehungen zu Epstein, doch frühere Fotos legen das Gegenteil nahe. Ein persönliches Fehlverhalten konnte dem Präsidenten bislang nicht nachgewiesen werden.












