Epstein-Akten: Gelöschtes Trump-Foto nach Kritik wieder online

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

USA,

Die Epstein-Akten sorgten für Aufruhr: Ein Foto mit dem US-Präsidenten verschwand kurz nach der Veröffentlichung schon aus der Datenbank.

Epstein Akten
US-Präsident Donald Trump bestreitet, eine Freundschaft mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gehabt zu haben - doch die Epstein-Akten zeigen ein anderes Bild. (Archivbild) - keystone

Kurz nach der Freigabe von Tausenden Dokumenten am Freitag verschwanden mindestens 16 Dateien aus den Epstein-Akten. Das US-Justizministerium entfernte die Inhalte kommentarlos, wie eine Stichprobe der «Deutschen Presse-Agentur» ergab.

Das Brisante daran: Eines der gelöschten Fotos zeigte unter anderem US-Präsident Donald Trump mit leicht bekleideten Frauen. Die Demokraten im Kongress warfen dem Ministerium eine gezielte Vertuschung vor, berichtet das «ZDF».

Ministerium rechtfertigt Löschung mit Opferschutz

Erst am Sonntag lieferte Vize-Justizminister Todd Blanche eine Erklärung gegenüber «NBC News» für das Verschwinden der Dateien. Die entfernten Fotos hätten potenzielle Opfer gezeigt, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien.

epstein akten
Am Freitag wurde ein Teil der Epstein-Akten veröffentlicht, doch nach kurzer Zeit wurde bereits das Foto 468 offline genommen. - X/@OversightDems

Das umstrittene Trump-Foto wurde nach einer Überprüfung wieder online gestellt, schreibt der «Tagesspiegel». Es gebe keine Hinweise darauf, dass Opfer Epsteins auf dem Bild zu sehen seien.

Chuck Schumer, Chef der Demokraten im Senat, äusserte scharfe Kritik an der Vorgehensweise. Dies könnte eine der grössten Vertuschungen in der US-Geschichte sein, erklärte er.

Massive Schwärzungen in 119-seitiger Zeugenaussage

Auch ein 119 Seiten langes Dokument mit Zeugenaussagen war komplett geschwärzt worden, berichtet «Web.de». Auch eine Liste mit 254 «Masseurinnen» laut dem US-Justiz zum «Schutz der Opfer» unkenntlich gemacht.

Findets du es gut, dass die Epstein-Akten für den Opferschutz so geschwärzt werden?

Der demokratische Kongressabgeordnete Ro Khanna bezeichnete dies als inakzeptable Einschränkung der Transparenz. Auch der Republikaner Thomas Massie warf dem Ministerium vor, gegen Geist und Wortlaut des Gesetzes zu verstossen.

Beide Politiker arbeiten nun an einem Gesetzesentwurf, der Justizministerin Pam Bondi zu täglichen Geldstrafen zwingen soll. Dies gelte, solange die geforderten Dokumente nicht vollständig herausgegeben werden, meldet «CBS News».

Stabschefin wirft Justizministerin völliges Versagen vor

Trumps Stabschefin Susie Wiles übte harsche Kritik an Justizministerin Bondi, wie die «Vanity Fair» berichtet. Diese habe bei der Bearbeitung der Epstein-Akten völlig versagt.

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Die Demokraten werfen US-Präsident Donald Trump vor, vieles aus den Epstein-Akten vertuschen zu wollen. (Archivbild) - keystone

Bondi selbst äusserte sich seit der Veröffentlichung nicht öffentlich zu den Vorwürfen. Ihr Stellvertreter Blanche beteuerte in mehreren Interviews, keine Dateien zum Schutz Trumps verändert zu haben.

In den kommenden Wochen sollen weitere Epstein-Akten freigegeben werden

Vize-Justizminister Blanche kündigte im Sender «Fox News» die Veröffentlichung Hunderttausender weiterer Akten in den kommenden Wochen an. Den Fristverstoss erklärte er mit hohen Auflagen zum Schutz der Epstein-Opfer.

Trump bestreitet engere Beziehungen zu Epstein, doch frühere Fotos legen das Gegenteil nahe. Ein persönliches Fehlverhalten konnte dem Präsidenten bislang nicht nachgewiesen werden.

Kommentare

User #4494 (nicht angemeldet)

Trump muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

User #5926 (nicht angemeldet)

Ich habe auch Fotos, auf denen ich mit Leuten abgelichtet wurde, die mir nicht passen und deren Weltbild, Werthaltung und politische Einstellung ich nicht im Geringsten teile. Niemand hat mich gefragt, ob er/sie dieses Foto aufnehmen dürfe, wirklich Niemand! Und trotzdem stehe ich da auf dem Foto — neben meinem Nachbarn, der mich täglich ärgert!

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