Die chinesische Regierung hat ein Treffen von dem deutschen Bundesaussenminister Maas mit dem Hongkonger Demokratie-Aktivisten Joshua Wong scharf kritisiert.
Hongkonger Aktivist Joshua Wong
Joshua Wong, Demokratie-Aktivist der Proteste in Hongkong, kommt in Berlin am Flughafen Tegel an. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Aktivisten Wong bittet das Ausland um Unterstützung der Hongkonger Demokratiebewegung.
  • Nun hat er sich in Berlin mit dem deutschen Bundesaussenminister Maas getroffen.
  • Die chinesische Regierung hat das Treffen scharf kritisiert.

Die chinesische Regierung hat ein Treffen von Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) mit dem Hongkonger Demokratie-Aktivisten Joshua Wong in Berlin als «Akt der Respektlosigkeit» gegenüber Chinas Souveränität verurteilt.

«Es ist äusserst falsch, dass deutsche Medien und Politiker versuchen, sich die antichinesische Separatistenwelle zunutze zu machen», sagte eine Sprecherin des Aussenministeriums in Peking am Dienstag. Dies sei eine «Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten».

Proteste in Hongkong
Carrie Lam (M), Regierungschefin von Hongkong, hört sich die Fragen der Reporter während einer Pressekonferenz im Regierungsgebäude an. - dpa

Wong war am Montagabend in Berlin eingetroffen und hatte als Ehrengast an einem von der «Bild»-Zeitung organisierten Fest im Reichstagsgebäude teilgenommen. Dort sprach er unter anderem mit Bundesaussenminister Maas. Wong forderte in Berlin mehr Unterstützung für die Protestbewegung in Hongkong. «Ich hoffe, dass Menschen weltweit die Leute in Hongkong unterstützen, die für Freiheit und freie Wahlen kämpfen», sagte er der «Bild»-Zeitung.

Wong wurde in Gewahrsam genommen

Der 22-Jährige war am Sonntag kurz vor seiner Abreise nach Deutschland am Hongkonger Flughafen in Gewahrsam genommen worden. Die Behörden warfen ihm vor, gegen seine Kautionsauflagen verstossen zu haben. Das stellte sich später als Irrtum heraus. Am Montag kam Wong wieder auf freien Fuss und reiste nach Berlin.

Die Hongkonger Polizei hatte Wong schon einmal Ende August kurz vor einer verbotenen Grossdemonstration wegen Aufrufs zu einer nicht-genehmigten Versammlung festgenommen. Er kam kurz darauf gegen Auflagen wieder frei.

Wong war schon im Alter von zwölf Jahren politisch aktiv. 2014 wurde er durch die Regenschirm-Proteste für freie Wahlen in der chinesischen Sonderverwaltungszone weltweit bekannt. Schon damals sass er in Haft.

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