Britischer Finanzminister Philip Hammond erklärt Rücktritt
Der Finanzminister Philip Hammond ist zurückgetreten. Boris Johnson solle sich jemand suchen, «der vollkommen auf Linie mit seiner politischen Position ist».

Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Finanzminister Philip Hammond ist zurückgetreten.
- Der Rücktritt kann auf den neuen Premierminister Boris Johnson bezogen werden.
- Hammond warnt ausserdem vor der Ungewissheit aufgrund des Brexits.
Der britische Finanzminister Philip Hammond hat am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt. Der konservative Politiker legte seine Entscheidung kurz vor der offiziellen Amtsübernahme des Brexit-Hardliners Boris Johnson als Premierminister in einem Brief an die bisherige Regierungschefin Theresa May dar. Der neue Regierungschef solle sich einen Schatzkanzler suchen, «der vollkommen auf Linie mit seiner politischen Position ist», schrieb Hammond.

Ausserdem warnte Hammond, dass die Ungewissheit über die Form des Brexit für «Unsicherheit» in der Wirtschaft sorge. Bereits am Freitag hatte Hammond erklärt, er könne Johnsons Ankündigung, Grossbritannien notfalls auch ohne Austrittsvertrag bis zum 31. Oktober aus der EU zu führen, niemals unterstützen.
Kabinettsmitglieder verweigern Johnson Gefolgschaft
Auch andere Kabinettsmitglieder verweigerten Johnson noch vor der Verkündung seiner Wahl die Gefolgschaft. So kündigte Justizminister David Gauke am Sonntag seinen Rücktritt an, Aussenstaatssekretär Alan Duncan reichte sein Rücktrittsgesuch am Montag bereits bei May ein.
Nach Mays Entscheidung zum Rückzug wegen des Brexit-Chaos hatten die Mitglieder der konservativen Tories einen neuen Partei- und damit auch Regierungschef gewählt. Am Dienstag wurde das Ergebnis verkündet, wonach Ex-Aussenminister Johnson in der Stichwahl fast doppelt so viele Stimmen wie der amtierende Aussenminister Jeremy Hunt erhielt. Die britische Königin Elizabeth II. will Johnson am Mittwochnachmittag empfangen und mit der Regierungsbildung beauftragen.