Britische Liberaldemokraten wählen Ed Davey zu neuem Vorsitzenden
Die britischen Liberaldemokraten haben den früheren Minister Ed Davey zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt.

Das Wichtigste in Kürze
- 54-jähriger Ex-Minister war bereits seit Ende 2019 kommissarischer Parteichef.
In einer Abstimmung am Donnerstag setzte sich der 54-Jährige gegen seine parteiinterne Rivalin Layla Moran durch. In den vergangenen fünf Jahren hat die zuletzt stark geschrumpfte Partei bereits vier Mal einen neuen Parteichef gewählt.
In seiner Antrittsrede kündigte Davey an, die Liberaldemokraten wieder zu einer Partei «von nationaler Bedeutung» aufzubauen. Davey hatte die kommissarische Parteiführung bereits seit Dezember vergangenen Jahres inne. Bei der damaligen Parlamentswahl hatte seine Vorgängerin Jo Swinson ihr Abgeordnetenmandat verloren.
Traditionell sind die Liberaldemokraten die drittstärkste politische Kraft in Grossbritannien. Seit sie 2010 unter ihrem damaligen Parteichef Nick Clegg ein Regierungsbündnis mit den konservativen Tories eingingen, hat die Partei jedoch erheblich an Zustimmung verloren. Verfügte sie im Jahr 2005 noch über 62 Parlamentssitze, so sind es derzeit noch elf.
Vor dem Brexit-Votum hatten sich die Liberaldemokraten gegen einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU stark gemacht. Insgesamt präsentiert sich die Partei als moderat und pro-europäisch. Mit ihrem zentristischen Programm konkurriert sie jedoch mit der wichtigsten Oppositionspartei Labour unter deren im April gewählten Chef Keir Starmer.