Bewerber Mattheis und Hirschel wollen SPD wieder zu stärkster Kraft machen
Die SPD-Vorsitzkandidaten Hilde Mattheis und Dierk Hirschel sehen für ihre Partei trotz aktuell schlechter Umfragen grosses Potenzial.

Das Wichtigste in Kürze
- Linke Vorsitz-Kandidaten werben für «Re-Sozialdemokratisierung» der Partei.
«Wir haben den Anspruch, die SPD wieder zur stärksten Kraft zu machen», sagte Hirschel am Donnerstag in Berlin bei der gemeinsamen Präsentation des Duos. Dies sei durchaus möglich. Er sehe ein Wählerpotenzial für die SPD, das «Richtung 30 Prozent und darüber hinaus» gehen könne, sagte Hirschel.
Der für die Gewerkschaft Verdi tätige Ökonom und die langjährige Bundestagsabgeordnete Mattheis, die auch Vorsitzende des Forums Demokratische Linke 21 ist, treten mit dezidiert linken Positionen für den SPD-Vorsitz an. Mattheis sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz, die SPD als «linke Volkspartei» müsse dafür eintreten, dass es im Land gerechter zugehe.
Hirschel forderte eine «Re-Sozialdemokratisierung» der SPD. Er kritisierte unter anderem, dass es intern «seit drei Jahrzehnten» keine ernsthaften Debatten mehr darüber gegeben habe, was eine sozialdemokratische Wirtschafts- und Finanzpolitik auszeichne.
Zu den Aussichten des Duos, tatsächlich an die SPD-Spitze gewählt zu werden, sagte Hirschel, er gehe mit «dem Pessismismus des Verstandes und dem Optimismus des Herzens» in den Wettkampf. Nach eigenen Angaben haben Mattheis und Hirschel bereits die Unterstützung von fünf SPD-Unterbezirken gesammelt. Das genügt, um formal als Kandidatenteam zugelassen zu werden.
Offiziell anerkannte Bewerber sind bisher lediglich die beiden Duos Christina Kampmann und Michael Roth sowie Karl Lauterbach und Nina Scheer. Insgesamt haben 17 Männer und Frauen ihre Kandidatur verkündet - sieben Zweierteams und drei Einzelbewerber. Prominentester Anwärter auf den Spitzenposten ist Bundesfinanzminister Olaf Scholz, der zusammen mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Klara Geywitz antritt.