Auch Merkel will bei G7 über schwere Brände im Amazonas-Gebiet sprechen

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Deutschland,

Nach Frankreich will auch die Bundesregierung die schweren Waldbrände im Amazonas-Gebiet auf die Tagesordnung des G7-Gipfels in Biarritz setzen.

Aufnahme der Waldbrände in Brasilien
Aufnahme der Waldbrände in Brasilien - NOAA/NASA/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Kanzlerin schliesst sich Aufruf von Gastgeber Macron an.

«Diese akute Notlage des Amazonas-Regenwalds gehört auf die Tagesordnung», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sehe dies «ganz genau» wie der französische Staatschef Emmanuel Macron, der die G7 über den Kurzbotschaftendienst Twitter zur Thematisierung der Waldbrände bei dem Treffen am Wochenende aufgerufen hatte.

«Das Ausmass der Brände ist erschreckend und bedrohlich nicht nur für Brasilien, sondern für die ganze Welt», sagte Seibert. Das Amazonas-Gebiet sei für das globale Klimasystem von «herausragender Bedeutung». Es sei «nicht übertrieben», den dortigen Regenwald als «grüne Lunge der Welt» zu bezeichnen. Allerdings müsse das Thema «im Dialog und in Zusammenarbeit mit Brasilien angegangen werden».

Brasiliens ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro hatte Macron am Donnerstag nach dessen Aufruf über Twitter scharf angegriffen. Dass Frankreichs Staatschef beim G7-Gipfel in Abwesenheit der Länder der Amazonas-Region über die Waldbrände sprechen wolle, zeuge von einer «kolonialistischen Mentalität», die im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr habe. Macron wolle eine «innere» Angelegenheit Brasiliens und anderer Staaten im Amazonas-Gebiet politisch «instrumentalisieren».

Der französische Präsident hatte die schweren Waldbrände im Amazonasgebiet am Donnerstag als «internationale Krise» bezeichnet. Die «Lunge unseres Planeten» stehe «in Brand», schrieb Macron bei Twitter. Er werde mit den anderen G7-Mitgliedern beim Gipfel in Biarritz am Wochenende «über diesen Notfall sprechen».

Laut dem brasilianischen Weltraumforschungsinstitut INPE brachen in ganz Brasilien binnen 48 Stunden fast 2500 neue Brände aus. Demnach gab es seit Jahresbeginn bereits mehr als 75.000 Waldbrände - ein Zuwachs von 84 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hauptgrund ist die Waldrodung. Der Klimaskeptiker Bolsonaro hat dagegen wiederholt Umweltschutzgruppen für die Waldbrände verantwortlich gemacht.

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