Ex-Aussenminister Joschka Fischer wurde zur Bundestagskommission über den Afghanistan-Einsatz eingeladen. Den Einsatz selbst sieht er dabei nicht als Fehler.
Afghanistan Einsatz Joschka Fischer
Rund 20 Jahre dauerte der Einsatz deutscher Soldaten und Entwicklungshelfer in Afghanistan. Afghanistan Einsatz Joschka Fischer äussert sich.Foto: picture alliance / dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ehemalige Regierungsmitglieder äusserten sich auf der Enquetekommission.
  • Thema war der Afghanistan-Einsatz vor über 20 Jahren.
  • Auch Ex-Aussenminister Joschka Fischer wurde zur Befragung eingeladen.

Der ehemalige deutsche Aussenminister Joschka Fischer (Grüne) sieht den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr als alternativlos. Ausserdem war ein damaliges Zögern nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nicht möglich. Schliesslich gab es ein übergeordnetes Bündnisinteresse, wodurch schliesslich auch der damalige Kanzler Gerhard Schröder (SPD) Amerika «uneingeschränkte Solidarität» zusicherte.

Wie die «Frankfurter Allgemeine» berichtete, ging es bei der Anhörung der Enquetekommission darum, Lehren für künftige internationale Einsätze zu ziehen. Joschka Fischer sieht den Fehler des Einsatzes viel mehr bei dem überstürzten Abzug. «Es ist schrecklich, wenn man sich die Situation heute anschaut.» Das Land werde noch lange «ein Ort der Unsicherheit bleiben».

Joschka Fischer: Deutsche Abhängigkeit von den Amerikanern

Dennoch sei es kein Fehler gewesen, sich am Afghanistan-Einsatz zu beteiligen. Der 75-Jährige merkte zwar kritisch an, dass man damals, 2001, nicht übermässig mit Wissen über Afghanistan gesegnet gewesen war. «Es war ein Sprung ins kalte Wasser

Eine andere Möglichkeit hätte es jedoch damals im Sinne des Bündnisses nicht gegeben. «Gerade heute wisse man, wie sehr Deutschland in seiner Sicherheit von den Amerikanern abhänge.»

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