Rapper Xatar (†43) nimmt das Geheimnis ums Gold mit ins Grab
Rapper Xatar wurde durch einen spektakulären Goldraub zur Legende. Bis heute fehlt jede Spur von der Beute, mit seinem Tod bleibt das Geheimnis wohl ungelöst

Fans und Wegbegleiter trauern um Xatar. Der Rapper wurde am Donnerstag tot in seiner Wohnung in Köln (D) aufgefunden.
Laut «Tagesschau» gibt es noch keine näheren Informationen zur Todesursache des 43-Jährigen. Laut Staatsanwaltschaft soll nun eine Obduktion klären, ob es Hinweise auf «ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden» gebe.
Der Kurde war seit Jahrzehnten als Rapper und Produzent eine feste Grösse der Deutschrap-Szene. Besondere Aufmerksamkeit erlangte er vor gut 15 Jahren mit einem spektakulären Überfall, der bis heute die Gemüter bewegt.
Xatar: Ein echter «Gangster»-Rapper
Im Dezember 2009 überfiel Xatar mit Komplizen einen Goldtransporter. Die Beute: Zahngold und Schmuck im Wert von 1,7 Millionen Euro (rund 1,6 Millionen Franken).

Der Überfall verlief wie ein Drehbuch: Die Täter trugen gefälschte Polizeiuniformen und stoppten den Transporter auf der Autobahn. Laut Rapper Samy, der beteiligt war, wurde dabei keine Waffe eingesetzt, sondern ein Trickdiebstahl inszeniert, wie «Musikexpress» berichtet.
Xatar begründete die Tat später mit finanziellen Problemen. Sein Konto sei gepfändet gewesen, er habe dringend Geld für sein zweites Album gebraucht, so das Portal «laut.de».
Flucht, Festnahme und Haft
Nach dem Raub floh Xatar über Moskau bis in den nordirakischen Erbil. Dort wurde er festgenommen und an Deutschland ausgeliefert, wie die «Bunte» berichtet.
Im Prozess gestand er den Überfall. Er wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, sass jedoch nur drei Jahre ab, bevor er entlassen wurde.
Absolut legendär, wie Xatar 2015 bei SternTV - völlig zugekifft - diese Aussagen brachte.#RIP pic.twitter.com/tjlGblAomx
— Milliarden Mike (@MilliardenMike) May 9, 2025
Das Gold blieb trotz internationaler Ermittlungen verschwunden. Auch unter Folter im Irak verriet Xatar nichts, wie er in seiner Autobiografie «Alles oder Nix» schilderte.
Kriminalität als Karriere-Boost
Nach seiner Haftentlassung startete Xatar eine beispiellose Karriere. Er gründete das Label «Alles oder Nix Records» und förderte zahlreiche Rapper, darunter SSIO und Schwesta Ewa.
Seine Alben erreichten mehrfach die Chartspitze. Der Mythos des Goldraubs blieb Teil seines Images und floss immer wieder in seine Musik und Projekte ein.
Unter anderem mit dem Album «Alles oder nix» und dem Film «Rheingold» nahm er immer wieder Bezug auf den Raub. Auch bei Social-Media-Aktionen, wie einer Verlosung von Goldbarren, spielte er mit dem ungelösten Rätsel um die Beute.
Ein bewegtes Leben
Xatar, mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi, wurde 1981 als Sohn eines Musikprofessors und einer Lehrerin im Iran geboren. Die kurdische Familie floh zunächst in den Irak und später nach Deutschland.
Hajabi lernte bereits als Kind Klavierspielen und studierte an der London Metropolitan University International Business und Music Business. Neben der Musik war er unter anderem als Unternehmer in der Gastronomie und Modebranche aktiv.
Sein Leben wurde 2022 von Fatih Akin mit dem Film «Rheingold» verfilmt. Xatar hinterlässt seine Ehefrau Farvah und mehrere Kinder.