Ausbruch von Diphtherie befürchtet: RKI gibt Warnung
Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts gebe es Anzeichen für einen Ausbruch der Diphtherie in Deutschland. Bisher wurden Fälle meist bei Geflüchteten gemeldet.

Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt aktuell vor einem möglichen Diphtherie-Ausbruch in Deutschland. Die Hinweise auf eine verstärkte Verbreitung des Erregers seien alarmierend und betreffen mittlerweile nicht mehr nur Geflüchtete.
Immer häufiger werden Fälle laut «T-Online» auch bei wohnungslosen, ungeimpften Menschen sowie bei älteren Personen mit Vorerkrankungen festgestellt. Besorgniserregend ist, dass die Krankheit auch ohne Einschleppung aus dem Ausland übertragen wird.
Ausbruch befürchtet: Was ist Diphtherie?
Diphtherie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht, das ein gefährliches Toxin bildet. Die Erkrankung betrifft meist die Atemwege und kann durch typische Beläge im Rachen zu schwerer Atemnot führen.

Ohne rechtzeitige Behandlung kann die Infektion tödlich verlaufen, weshalb ein schnelles Erkennen und Handeln entscheidend ist. Auch Hautinfektionen durch das Bakterium sind möglich, treten aber seltener auf.
Verbreitung und aktuelle Fallzahlen
Seit Herbst 2022 wurde der Sequenztyp ST574 des Erregers erstmals in Deutschland nachgewiesen. Bis Ende April 2025 meldete das RKI bereits 126 Fälle, wie die «Berliner Morgenpost» berichtet.
Die Zahl der schweren und sogar tödlichen Verläufe nimmt zu. Die Infektionen treten mittlerweile in verschiedenen Regionen und Bevölkerungsgruppen auf.
Impfschutz als wichtigste Prävention
Das RKI fordert medizinisches Personal und Gesundheitsämter zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Labore sollen bei Verdacht gezielt auf das Diphtherie-Toxin testen und positive Fälle umgehend melden.

Kontaktpersonen müssen konsequent identifiziert und betreut werden, um einen Ausbruch zu verhindern. Besonders in Sammelunterkünften ist eine schnelle Reaktion entscheidend.
Die Impfung gilt als wirksamster Schutz gegen Diphtherie und ist Teil des deutschen Standardimpfplans. Sie schützt nicht vor dem Bakterium selbst, sondern vor dem gefährlichen Toxin, das einen Ausbruch verursacht.