Zürich, Basel, Bern und Lausanne wollen Nachtzug nach Malmö retten
Der Malmö-Nachtzug der SBB war dem Parlament zu teuer und muss gestrichen werden. Doch nun wollen Städte zur Hilfe eilen.

Das Wichtigste in Kürze
- Linksgrün will in diversen Schweizer Städten den versenkten Malmö-Nachtzug retten.
- Der Entscheid sei ein falsches klimapolitisches Signal, so die Stadtparlamentarier.
- Doch die Gelder kämen aus SBB-Sicht wohl so oder so zu spät.
Noch im Oktober wurde er von der SBB gross angekündigt: Der ab April 2026 dreimal wöchentlich verkehrende Nachtzug von Basel via Kopenhagen nach Malmö.
Nach dem Ständerat versenkte letzte Woche auch der Nationalrat den Schweden-Nachtzug. Ohne den finanziellen Zustupf von zirka 200 Franken pro Reisenden ist der Nachtzug nach Malmö nicht rentabel.
Doch nun könnte Hilfe nahen. Aus mehreren Schweizer Städten kommen politische Initiativen, welche den Nachtzug retten wollen. So etwa aus Zürich, Basel, Bern und Lausanne, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Der Tenor: Vor allem Linksgrün ärgert sich, dass man für die Versäumnisse des Bundes in die Bresche springen muss.
Falsches Signal für Klima-Politik
In Zürich reichen SP und Grüne Anfang Januar im Gemeinderat gemeinsam eine Motion ein. Der Stadtrat solle dazu beauftragt werden, dem Parlament eine «kreditschaffende Weisung» vorzulegen, so die Zeitung.
Denn für die beiden Parteien ist klar: Der Entscheid aus Bern ist ein klimapolitisches Signal in die falsche Richtung.
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Auch in Basel-Stadt will Linksgrün selber aktiv werden. Der Grosse Rat hat eine Resolution zur Wichtigkeit von Nachtzugverbindungen verabschiedet. Für Basel wäre diese Verbindung «extrem wichtig gewesen», wird SP-Grossrätin Julia Baumgartner zitiert.
In Bern soll der Vorstoss der Stadt Mitte Januar eingereicht werden. Die Stadt zog nach, nachdem SP-Grossrätin Tanja Bauer im Kantonsparlament einen Vorstoss angekündigt hatte.
Im Stadtparlament prüft nun die grüne Fraktion einen Vorstoss. Die Stadt habe Klimaziele, «die wir einhalten müssen», wird Jelena Filipovic (Grüne) zitiert.
Auch in Lausanne wird die SP-Fraktion voraussichtlich ein Postulat einreichen. Dieses soll die Stadtregierung dazu auffordern, die Finanzierung von Nachtzügen zu prüfen.
Bei den SBB rufen diese Initiativen keine Kehrtwende hervor. Die Zeit sei zu knapp, selbst wenn die Städte im Januar Geld sprechen würden, sagt SBB-Sprecherin Sabrina Schellenberg zum «Tages-Anzeiger.»








