Uni-Streit: Diese Schweizer hätten nicht in Harvard studieren können
Der Ausschluss aller ausländischen Studierenden von der Harvard-Universität hätte Jahre zuvor auch diverse Schweizer Prominente treffen können.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Trump-Regierung droht, ausländische Studierende von der Harvard-Uni auszuschliessen.
- Hätte dies in der Vergangenheit gegolten, hätte es diverse Schweizer Prominente getroffen.
- Darunter sind Politiker, Manager und Milliardäre.
Im Streit mit der Harvard-Universität hat die Trump-Regierung mit verschärften Massnahmen gedroht: Sollte die Uni-Leitung nicht spuren, dürften künftig keine ausländischen Studierenden mehr aufgenommen werden. Solche, die ihr Harvard-Studium bereits begonnen haben, müssten eine andere Uni suchen – oder ausreisen.
Doch was wäre die Schweiz, wenn nicht ab und zu junge Studierende von hier den Weg nach Harvard gefunden hätten?
Schweizer Harvard-Absolventen: «Wird intensiv diskutiert»
Denn als Elite-Universität ist Harvard auch für Schweizer Akademikerinnen und Akademiker attraktiv. Diverse Prominente haben dort ihren Abschluss gemacht. Hätte es die Ausländer-Sperre schon vor 15 Jahren gegeben, wäre unter anderem auch Ständeratspräsident Andrea Caroni (FDP/AR) betroffen gewesen.

Wegen seiner Funktion könne er sich nicht zum aktuellen Geschehen äussern, sagt Caroni zu Nau.ch. Doch im Alumni-Chat seines Jahrgangs werde das Thema jedenfalls intensiv diskutiert. Wie Caroni hat auch SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi seinen Master an der Harvard Kennedy School gemacht.

Ein weiterer SVPler, «Weltwoche»-Chef Roger Köppel, hat an der Harvard-Uni ein Nachdiplomstudium absolviert. Es sollte ein entscheidender Wendepunkt für ihn, wenn nicht gar für die Schweiz werden: Eigentlich hätte er danach Korrespondent für den «Tages-Anzeiger» in New York werden sollen. Stattdessen übernahm er 2001 die «Weltwoche».
Schweizer Milliardäre haben in Harvard studiert
Ein weiterer Schweizer Harvard-Absolvent hat es nicht nur weit gebracht, sondern ist für Harvard selbst enorm wichtig geworden. Der Berner Milliardär und Mäzen Hansjörg Wyss sponsert die Fondation Beyeler, das alternative Kulturzentrum Progr oder das Boston Philharmonic Orchestra. Aber er mischt sich auch politisch ein mit dem Verein «Vorteil Schweiz», der sich für die Bilateralen einsetzt.

Er ist Mitbesitzer des FC Chelsea und hat weltweit schon über 100 Millionen Dollar für den Artenschutz gespendet. Und eben: Mit einer Schenkung von 125 Millionen Dollar stiftete er 2008 das «Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering» an der Harvard-Universität.
Auch der Investor und Mäzen Max Rössler ist ein Harvard-Absolvent. Er finanziert unter anderem den jährlichen Rössler-Preis zur Förderung ausgezeichneter junger Professoren an der ETH Zürich. Das Preisgeld beträgt jeweils 200'000 Schweizer Franken.
CS-Manager und eine Gender-Expertin
Der letzte Verwaltungsratspräsident, den die Credit Suisse je hatte – Lukas Gähwiler –, hat die Harvard Business School absolviert. Er ist heute Vize-Verwaltungsratspräsident der UBS.

Ebenfalls bei der CS im Verwaltungsrat war Iris Bohnet. Sie geriet in die Schlagzeilen, weil sie sich nicht zu den Boni und den Spitzengehältern äussern mag. Zwar ist sie nicht Harvard-Absolventin, aber dafür die erste Schweizer Professorin an der Harvard-Universität.
Ihr Forschungsgebiet: «Gleichstellung und der Gender Bias». Als ausländische Harvard-Akademikerin und Expertin für solch «woke» Theorien hält sie es wohl vorsichtshalber wie Ständeratspräsident Andrea Caroni: Aufgrund ihrer Funktion sagt sie zum aktuellen Geschehen besser nichts.