US-Regierung: Ausländer dürfen nicht in Harvard studieren
Im Streit mit der Elite-Universität erhöht Trumps Regierung den Druck. Internationale Studierende sollen nicht länger an der Universität bleiben dürfen – und neue gar nicht erst kommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung will Harvard verbieten, ausländische Studierende aufzunehmen.
- Das Heimatschutzministerium will der Elite-Uni die benötigte Zertifizierung entziehen.
- Harvard widersetzte sich Forderungen von Donald Trump, es kam zum Konflikt.
Die US-Regierung will die Elite-Universität Harvard daran hindern, internationale Studierende aufzunehmen. Heimatschutzministerin Kristi Noem habe entsprechende Schritte eingeleitet, teilte ihr Ministerium in Washington mit. Künftig dürfte die Universität im Rahmen eines speziellen Bundesprogramms keine neuen Studierenden aus dem Ausland mehr aufnehmen, hiess es in der Mitteilung.
Bereits eingeschriebene Studierende aus dem Ausland müssten sich demnach an anderen Hochschulen einschreiben – andernfalls verlören sie ihren Aufenthaltsstatus in den USA.

Damit Bildungseinrichtungen in den USA internationale Studierende aufnehmen dürfen, benötigen sie eine spezielle Zertifizierung im Rahmen eines Bundesprogramms, das vom Heimatschutzministerium verwaltet wird. Diese Zertifizierung will das Ministerium Harvard entziehen. Ob und in welchem Umfang der Entzug rechtlich Bestand haben wird, ist unklar.
Streit um politische Ausrichtung
Die Massnahme ist Teil eines anhaltenden Konflikts zwischen der Regierung von US-Präsident Donald Trump und Hochschulen, denen sie eine linksliberale Ausrichtung vorwirft. Anders als andere Universitäten widersetzt sich Harvard weitreichenden politischen Vorgaben aus Washington – etwa zu Zulassungsverfahren, Diversitätsprogrammen und Personalentscheidungen. Die Hochschule geht juristisch dagegen vor.
Im Zuge des Streits hat die Regierung der Elite-Universität im Bundesstaat Massachusetts bereits Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen oder eingefroren. Zur Begründung hiess es unter anderem, Harvard sei nicht entschieden genug gegen Antisemitismus auf dem Campus vorgegangen. Angesichts der finanziellen Einschnitte hatte Harvard-Präsident Alan Garber zuletzt angekündigt, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.
Für viele US-Hochschulen sind die Einnahmen internationaler Studierender ein wichtiger Teil des Budgets – auch weil diese oft deutlich höhere Studiengebühren zahlen als inländische Studierende.
Noem: Warnung für andere Universitäten
Beim Sender Fox News verteidigte Noem das Vorgehen der Regierung gegen Harvard. Die Hochschule habe «mehrfach die Gelegenheit» gehabt, Informationen über kriminelle Aktivitäten ausländischer Studierender zu übermitteln, sich jedoch geweigert.
«Studierende aus dem Ausland, die (...) nicht an diesen kriminellen Aktivitäten beteiligt sind, werden sich eine andere Universität suchen müssen», sagte Noem und warf Harvard vor, nicht nur Proteste, sondern auch «gewalttätige Proteste» auf dem Campus zugelassen zu haben.
Bei X hatte sie die Universitätsverwaltung davor beschuldigt, Gewalt und Antisemitismus zu dulden und zudem auch eine «Kooperation mit der Kommunistischen Partei Chinas» auf dem Campus begünstigt zu haben. Die neue Massnahme sei «eine Warnung an alle anderen Universitäten, endlich für Ordnung zu sorgen», so Noem.
Harvard wehrt sich
Anders als viele andere Hochschulen widersetzt sich Harvard offen politischen Vorgaben aus Washington, die auch Zulassungsverfahren, Diversitätsprogrammen und Personalentscheidungen betreffen. Die Universität geht juristisch gegen die Massnahmen vor.
Im Zuge des Streits hat die Regierung der Elite-Universität bereits Fördermittel in Milliardenhöhe gestrichen oder eingefroren. Angesichts der finanziellen Einschnitte hatte Harvard-Präsident Alan Garber zuletzt angekündigt, auf ein Viertel seines Gehalts zu verzichten.