Wegen neuer Abnehmer sei Russland der grosse Profiteur der Sanktionen. Laut Christoph Blocher geht es den Russen besser als vor dem Ukraine-Krieg.
Ukraine Krieg
In der Schweiz kam es zu Demonstrationen gegen Putin und den Ukraine-Krieg. Christoph Blocher spricht sich aber wiederholt gegen die Sanktionen aus. - Teleblocher, Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Christoph Blocher bezeichnet Russland als grossen Profiteur der Sanktionen.
  • Denn Gas-, Öl- und Goldpreise seien gestiegen, und Russland habe neue Abnehmer gefunden.
  • Die Schweizer Politiker machten einfach alles der EU nach, weil sie in die Union wollten.

Der Westen bestraft Russland für den Ukraine-Krieg mit Sanktionen. Fast 1200 Personen und 100 Unternehmen wurden von der Schweiz mit Strafmassnahmen belegt. Vermögenswerte von mehreren Milliarden Franken wurden beschlagnahmt. Damit will der Westen die Kriegsfinanzierung stoppen, und dass sich die Russen von Wladimir Putin abwenden.

In der Schweizer Politik stossen die Sanktionen auf grosse Zustimmung, nur ganz wenige, meist rechte Personen sind dagegen. Eine davon ist der ehemalige Bundesrat und SVP-Übervater Christoph Blocher: In der neuesten Folge von «Teleblocher» bezeichnet er Russland als «den grossen Profiteur» der Sanktionen. Im Gesamten hätten die Strafmassnahmen nur Russland genützt.

Ukraine Krieg Christoph Blocher
SVP-Übervater und ehemaliger Bundesrat Christoph Blocher. (Archivbild) - Keystone

Denn die Preise von Öl, Gas, Gold und Rubel seien gestiegen, so der 81-Jährige. Russland habe bereits neue Abnehmer für seine Rohstoffe gefunden. Zudem würden EU-Länder die Sanktionen nicht wirklich umsetzen. «Den Russen geht es besser als vor dem Krieg, sie merken gar nichts von den Sanktionen», sagt Blocher.

Auch laut SVP-Nationalrat Roger Köppel funktionieren die Sanktionen nicht. «Putin verdient dank sanktionsbedingt hochgetriebener Energiepreise mehr denn je», sagt er gegenüber der «Sonntagszeitung». Die Sanktionen hätten weder den Krieg gestoppt noch Putin abgesetzt, sie «schaden uns wahrscheinlich mehr als Russland». Der Kremlchef erhalte wegen dem Ukraine-Krieg in seiner Heimat eine grössere Zustimmung.

Wladimir Putin
Kremlchef Wladimir Putin kritisierte die im Ukraine-Krieg ergriffenen Sanktionen gegen sein Land immer wieder. - Keystone

Laut Analysten dürfte die russische Wirtschaft unter dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen leiden. Sie gehen gemäss Reuters davon aus, dass sie um bis zu 7,1 Prozent in diesem Jahr schrumpfen könnte.

Köppel: Schweizer Sicherheit wegen Sanktionen im Ukraine-Krieg gefährdet

«Putinversteher» Roger Köppel sieht die Schweizer Neutralität als beerdigt an. «Der Bundesrat hat sie leider kopflos preisgegeben», sagt er im Interview mit der «Sonntagszeitung». Weil Russland die Schweiz wegen der Sanktionen auf die Liste feindlicher Staaten gesetzt hat, sieht Köppel die Sicherheit «akut bedroht».

Auch Christoph Blocher kritisiert zum wiederholten Male, dass die Schweiz die Sanktionen übernommen hat. Die Schweiz habe ihre Neutralität preisgegeben, «weil es in Bern Politiker gibt, die in die EU wollen», poltert Blocher. Deshalb werde der EU alles nachgemacht.

Zum Schutz der Neutralität hat der ehemalige SVP-Politiker eine Initiative lanciert. Diese will in der Verfassung festhalten, dass die Schweiz im Kriegsfall keine Sanktionen ergreifen darf. Im Herbst soll mit der Unterschriftensammlung begonnen werden.

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