Die SVP sucht einen neuen Chef. Doch bis anhin will sich niemand zu einer Kandidatur durchringen. Nun sagt auch der Solothurner Christian Imark ab.
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SVP-Nationalrat Christian Imark will nicht Parteipräsident werden. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Christian Imark nimmt sich ein möglicher Kandidat aufs SVP-Präsidium aus dem Rennen.
  • Der Solothurner glaubt, dass es weitergehene Änderungen in der Partei braucht.
  • Die Delegierten wählen den neuen Chef oder die neue Chefin Ende März.

Albert Rösti hat genug. Im Frühling gibt er das Präsidium der SVP ab. Die grösste Partei des Landes braucht deshalb einen neuen Chef – oder eine neue Chefin. Die Suche gestaltet harzig.

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Nach vier Jahren soll Schluss sein: SVP-Präsident Albert Rösti will im Frühling 2020 von der Spitze der Partei zurücktreten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Mit dem Solothurner Kantonalpräsidenten Christian Imark nimmt sich nun ein weiterer möglicher Kandidat aus dem Rennen. «Ich stehe als nationaler Parteipräsident nicht zur Verfügung», sagt er zu Nau.ch.

Imark: Amt zeitlich nicht zu stemmen

Neben Familie, Beruf und Kommissionsarbeit wäre das Amt zeitlich nicht zu stemmen, erklärt der 37-jährige. «Ich bin allerdings gerne bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen», so Imark.

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Christian Imark würde gerne «mehr Verantowrtung» übernehmen. Es sei fragwürdig, ob es reicht nur den Präsidenten auszuwechseln. - Keystone

Dabei denkt er wohl an den Parteileitungsausschuss, in dem es in den nächsten Monaten womöglich zu Änderungen kommen wird. So dürfte etwa Adrian Amstutz das achtköpfige Gremium verlassen, da er nicht mehr Nationalrat ist.

SVP soll wieder Themen besetzen

Darauf angesprochen sagt Imark: «Ich weiss nicht, ob es reicht eine einzige Person an der Spitze auszuwechseln, um wieder Themen setzen zu können.» Das sei der SVP früher besser gelungen, etwa unter Parteipräsident Ueli Maurer und Generalsekretär Gregor Rutz.

Der Solothurner fordert, dass die SVP die Themenführerschaft wieder an sich reisst. «Dazu reicht es nicht, einfach zu provozieren, es muss auch etwas dahinter stecken.» Gerade in zentralen Dossiers wie der Altersvorsorge oder der Energiepolitik sei die Position der SVP vielen Wählern unklar.

Was machen Thomas Matter, Marcel Dettling und Co.?

Zentral sei auch, dass die Kantonalparteien besser in der nationalen Parteispitze verankert seien. «Damit dort die Begeisterung wieder erwacht, müssten sie wohl besser eingebunden werden», so Imark.

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Marcel Dettling zwischen Parteichef Albert Rösti (l.) und Thomas Aeschi, Fraktionschef der SVP. - Keystone

Die Delegierten wählen die neue Parteispitze Ende März in Basel. Oft genannte Kandidaten sind etwa der Zürcher Banker Thomas Matter und der Schwyzer Landwirt Marcel Dettling.

Letzterer sagte auf Anfrage von nau.ch, dass er erst in einer Woche, «nach der Badhorn-Tagung der SVP», eine Entscheidung treffen werde.

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