Der Ständerat will für neue Gebäude eine Solarpflicht einführen. Die zuständige Kommission ist ebenfalls dafür, will aber mehr Rücksicht auf die Natur nehmen.
Ständerat will Solarpflicht
Der Ständerat will bei Neubauten eine Pflicht zur Installation von Solaranlagen einführen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Es soll mehr Strom im Inland gewonnen werden.
  • Deshalb will der Ständerat eine Solarpflicht für neue Gebäude einführen.
  • Die Mehrheit der Nationalratskommission will auf das Vorhaben einsteigen.
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Um im Winter mehr einheimischen Strom zu generieren, will der Ständerat eine Solarpflicht bei neuen Gebäuden durchsetzen. Auch soll der Bau von Photovoltaik-Grossanlagen erleichtert werden. Die Nationalratskommission spricht sich dafür aus. Man solle aber mehr Rücksicht auf die Natur nehmen.

Solar
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Messe Zürich. - Keystone

Die Mehrheit der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek-N) beantragt, auf die Ständeratsbeschlüsse von vergangener Woche einzutreten. Sie will zudem, dass die Bestimmungen für dringlich erklärt werden und nach der Verabschiedung umgehend in Kraft treten können.

Ständerat will Solarpflicht für Neubauten

Photovoltaik-Grossanlagen will der Ständerat mit Blick auf einen möglichen Strommangel im Winter schnell voranbringen. Eine einmalige Vergütung vom Bund an die Investitionskosten und eine vereinfachte und schnellere Bewilligung soll möglich werden. Dies soll gelten, bis eine Jahresproduktion von zwei Terawattstunden erreicht ist. Damit ist die Mehrheit der Urek-N einverstanden.

Solaranlagen
Solaranlagen im Freien. - Pexels

Allerdings wünscht die Kommissionsmehrheit mehr Rücksicht auf die Natur, beispielsweise wenn es um Landschaften von nationaler Bedeutung geht. Die Bundesbeiträge dürfen höchstens 60 Prozent der Investitionskosten betragen. Sie sollen nach dem Willen der Urek-N im Einzelfall festgelegt werden.

Der Ständerat will zudem eine Solarpflicht für Neubauten festschreiben und Kantonen Ausnahmen ermöglichen. Die Mehrheit der Urek-N will bei der Pflicht gewisse Kantone ausnehme. Betroffen wären diese, die bei der Eigenstromversorgung von Neubauten ab 2023 mindestens die Mustervorschriften im Energiebereich («MukEn» 2014) anwenden.

Debatte im Nationalrat am Montag

Die generelle Solarpflicht beantragt die Mehrheit für Flächen von mehr als 300 Quadratmetern. Auf kleineren Flächen sollen die Kantone zusätzlich eine Pflicht vorsehen können. Eine Minderheit will diese Grenze bei 100 Quadratmetern setzen.

Die Debatte im Nationalrat ist für Montag traktandiert. Der Ständerat hatte die Solar-Offensive im Zusammenhang mit dem indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative beschlossen, als Zusatzvorlage. Die Mehrheit der kleinen Kammer wollte damit das Momentum zu Gunsten von mehr inländischem Winterstrom nutzen.

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Aktivisten bei der Einreichung der Gletscherinitiative am 27. November 2019 in Bern. - Keystone

Den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative selbst haben die Räte inzwischen für die Schlussabstimmungen bereit gemacht. Die SVP-Fraktion will gegen die Bestimmungen das Referendum ergreifen, davon aber die nun zur Debatte stehende Solar-Offensive ausnehmen.

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