Der SP-Parteirat hört heute die drei Bundesrats-Kandidatinnen öffentlich an. Anschliessend kann er eine Empfehlung abgeben.
Die SP vor einem kniffligen Entscheid: Wer schafft es aufs vor Wochenfrist im Grundsatz beschlossene Zweierticket? Von links nach rechts: Elisabeth Baume-Schneider, Eva Herzog und Evi Allemann. (Archivbild)
Die SP vor einem kniffligen Entscheid: Wer schafft es aufs vor Wochenfrist im Grundsatz beschlossene Zweierticket? Von links nach rechts: Elisabeth Baume-Schneider, Eva Herzog und Evi Allemann. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Evi Allemann, Elisabeth Baume-Schneider und Eva Herzog werden vom SP-Parteirat angehört.
  • Der Rat kann anschliessend eine Empfehlung an die Fraktion abgeben.
  • Möglicherweise werden alle drei Kandidatinnen als geeignet empfohlen.

Der SP-Parteirat stellt heute Freitag die Weichen für das Wahlticket zur Regelung der Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Wer definitiv auf das Wahlticket kommt, entscheidet die SP-Fraktion dann am Samstag. Die Aufgabe ist einigermassen knifflig.

Mit die Berner Regierungsrätin und früheren Nationalrätin Evi Allemann, der jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider und der Baselstädter Ständerätin Eva Herzog haben drei Bewerberinnen ihr Interesse angemeldet. Die Partei erachtet alle drei als sehr geeignet für das Amt einer Bundesrätin.

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Der Parteirat wird sie an einer ausserordentlichen Sitzung in Bern öffentlich anhören. Danach hat er «die Möglichkeit, eine Empfehlung zuhanden der Fraktion abzugeben», wie es in der Medieneinladung formuliert ist. Das könnte eine Knacknuss werden.

Die Partei habe lediglich ein Vorschlagsrecht, die Fraktion müsse sich nicht daran halten. Dies betonte Co-Generalsekretärin Rebekka Wyler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es bleibe somit offen, ob die Empfehlung bereits Namen für ein Zweierticket enthalte, oder ob der Parteirat der Fraktion alle drei Bewerberinnen empfehlen werde.

SP-Fraktion will reines Frauenticket

Auch für Letzteres gibt es laut Wyler «starke Kräfte». Jede Zweier-Auswahl könne zu internen Konflikten führen. Vieles wird laut Wylers Einschätzung davon abhängen, wie sich die Kandidatinnen am Freitagabend im Parteirat präsentieren.

Die Mehrheit der SP-Fraktion wünscht sich am 7. Dezember zuhanden der Vereinigten Bundesversammlung ein weibliches Zweierticket und nahm den ebenfalls interessierten Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch vor Wochenfrist frühzeitig aus dem Rennen.

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Daniel Jositsch gibt seine Kandidatur für den Bundesrat bekannt. - Screenshot SRF

Der Entscheid für ein Zweier- statt ein Dreierticket fiel vor Wochenfrist mit 26 zu 19 Stimmen allerdings relativ knapp. Die drei Kandidatinnen hatten sich diese Woche bereits an vier Hearings der Öffentlichkeit gestellt.

Der SP-Parteirat fungiert sowohl als Vertretung der Kantonalparteien als auch als Vertretung der Organe und weiterer Gruppen innerhalb der Partei. Er ersetzt seit Januar 2022 die bisherige Geschäftsleitung und die Delegiertenversammlung. Die drei köpfige Leitung bilden Alizée Rey (SP Freiburg), Miriam Locher (SP Baselland) und Carlo Lepori (SP Tessin).

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