SP-Badran: «Impfen ist Bürgerpflicht!»

Es hat genug Impfstoff, wenn auch «nur» gegen das Influenza-Virus: Am jährlichen Grippeimpftag für Parlamentarier konnten sich heute die Volksvertreter pieksen lassen. Einige waren froh um das Angebot, weil in ihren Apotheken der Impfstoff ausgegangen war.

Andere wollten nichts anbrennen lassen, wie SVP-Nationalrätin Verena Herzog, die sich bereits im heimischen Thurgau impfen liess. CVP-Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter hatte schlicht ein Terminproblem, aber: «Bei uns im Rheintal ist Impfstoff vorhanden», betont er.

Für SP-Nationalrätin Jacqueline Badran ist Impfen «ein Segen für die Menschheit. Das hat uns vor ganz vielen Krankheiten befreit.» Dass sie sich gegebenenfalls nächstes Jahr auch gegen das Coronavirus impfen lässt, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. «Ich finde, das ist Bürgerpflicht: Dass man sich und andere schützt, wenn man das kann.»

Markus Ritter kennt die Argumente dagegen aus dem eigenen Umfeld: «Es gibt noch viel Skepsis». Es seien halt relativ robuste Leute in der Landwirtschaft, die eher auf Impfungen verzichten. «Aber gerade bei Corona wäre es wichtig, dass möglichst viele Leute impfen. So können wir auch die Restriktionen eher zurückfahren.»

Damit die Maskenpflicht und andere Einschränkungen mal ein Ende hätten, sei ein hoher Impfgrad wichtig, so Ritter. «Da hoffe ich schon, dass auch ohne Impfzwang die Überzeugung da ist, dass man Impfen sollte und damit auch der Schutz für alle viel grösser ist.»

Für SVP-Nationalrätin Verena Herzog ist Letzteres ein wichtiger Punkt. «Eine Impfung mache ich nicht nur für mich, sondern auch, um andere zu schützen.» So gesehen sei es sehr egoistisch, sich nicht impfen zu lassen.

Sind Impf-Skeptiker also schlechte Menschen? Nein. Sagt Herzog, die selbst auch noch etwas Vorbehalte gegenüber den neuen RNA-Impfstoffen hat. «So plakativ würde ich das nicht sagen, aber es ist eine verpasste Chance.»