Slowakische Präsidentin Čaputová auf Staatsbesuch in der Schweiz
Zuzana Čaputová wird am kommenden Donnerstag in der Schweiz eintreffen. Die slowakische Präsidentin wird mit den höchsten protokollarischen Ehren empfangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zuzana Čaputová wird nächste Woche der Schweiz einen Besuch abstatten.
- Die slowakische Präsidentin wird in Bern von Bundesrat Ignazio Cassis empfangen.
Die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová macht am kommenden Donnerstag und Freitag einen zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz. Sie ist das erste Staatsoberhaupt ihres Landes, das in Bern mit den höchsten protokollarischen Ehren empfangen wird.
Der Bundesrat hoffe, mit der Einladung die Beziehungen der Schweiz mit der Slowakei zu vertiefen. Dies hiess es in der Mitteilung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) vom Freitag. Die beiden Länder hätten viele Gemeinsamkeiten und stünden sich nahe.
Gesprächsthemen beim Besuch sind der Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf die europäische Sicherheitsarchitektur, wie es in der Mitteilung hiess. Gesprochen werden soll auch über die Europapolitik der Slowakei und der Schweiz. Ebenso über die Lage in den Ländern des Westbalkan sowie Klima- und Umweltfragen.

Bundespräsident Ignazio Cassis und die gesamte Landesregierung empfangen Čaputová am Donnerstag mit militärischen Ehren in Bern. An den offiziellen Gesprächen im Bernerhof wird auch Justizministerin Karin Keller-Sutter teilnehmen; zur Delegation aus der Slowakei gehört auch der Aussenminister Ivan Korčok. Am Abend steht das traditionelle Gala-Dinner in Bern auf dem Programm.
Besuch der ETH Zürich
Den Freitag verbringen Čaputová und Cassis in Zürich. An der ETH Zürich wollen sie des Gelehrten Aurel Stodola (1859-1942) gedenken: Ende des 19. Jahrhunderts trug der ETH-Professor mit seiner Weiterentwicklung des Turbinenbaus wesentlich zum Aufstieg von Schweizer Industrieunternehmen wie Escher Wyss bei.
Weiter lassen sich Čaputová und Cassis im «Student Project House» der ETH Zürich von jungen Forschenden Projekte vorstellen. Mit denen soll der weltweiten Klima- und Umweltkrise begegnet werden. Auch ein Austausch mit slowakischen Studentinnen und Studenten steht auf dem Programm. Schliesslich wollen Čaputová und Cassis im Landesmuseum in Zürich ein slowakisch-schweizerisches Wirtschaftstreffen eröffnen.
Die Schweiz hat mit der Slowakei diplomatische Beziehungen, sei das Land 1993 unabhängig wurde. Der Austausch auf Regierungs-, Verwaltungs- und Parlamentsebene sei rege. Die Kontakte wurden durch die Kooperation mit Beiträgen aus der Kohäsionsmilliarde vertieft.
Besonders enge Kontakte bestehen laut EDA in der Zivilgesellschaft: Nach dem Prager Frühling 1968 nahm die Schweiz rund 13'000 Geflüchtete aus der damaligen Tschechoslowakei auf. Heute leben rund 20'000 Slowakinnen und Slowaken in der Schweiz und etwa 400 Schweizer und Schweizerinnen in der Slowakei.