Schweiz verzichtet auf freiwilliges Gassparziel für Winter
Der Bund lässt das freiwillige Gassparziel für den kommenden Winter fallen. Wie wirkt sich das aus?

Für den bevorstehenden Winter verzichtet der Bund auf ein freiwilliges Gassparziel. Somit folgt die Schweiz laut dem Bundesrat den Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Die Schweiz habe seit dem Winter 2022/2023 das freiwillige Gassparziel der EU solidarisch mitgetragen, teilte der Bundesrat am Freitag mit. Ziel war, im Winterhalbjahr im Vergleich mit dem Durchschnitt der fünfjährigen Referenzperiode 2017-2022 15 Prozent weniger Gas zu verbrauchen.
Geschichte des Gassparziels
Mit freiwilligen Gassparmassnahmen in Haushalten, Industrie, Dienstleistungen und in der Verwaltung sei das Ziel in den drei letzten Wintern erreicht worden, hiess es weiter. In der Schweiz würden rund drei Viertel des jährlichen Gasverbrauchs im Winterhalbjahr für das Heizen von Gebäuden verwendet.
Laut Communiqué machte die Schweiz die Verlängerung des Gassparziels jeweils davon abhängig, ob die EU-Kommission ihr Gassparziel verlängert. Davon habe die EU aber für den kommenden Winter abgesehen.
Zukunft ohne Sparziele?
Falls sich die Gasversorgungslage in Europa in den nächsten Monaten verschlechtern oder die EU-Kommission wieder ein Sparziel einführen sollte, könnte sich die Schweiz kurzfristig erneut anschliessen, schrieb der Bundesrat. Sowohl das Bundesamt für Energie als auch das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung würden die Entwicklung der Gasversorgung weiterhin beobachten.