Ronja Jansen (Juso) über Sexismus in der Kunst
Das feministische Kollektiv «Hermanas unidas» will mehr Diversität in der Berner Kulturszene sehen. Juso-Chefin Ronja Jansen war zu Besuch an einer Ausstellung.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- «Hermanas unidas» will in der Kultur- und Kunstszene weniger Männer-Vorherrschaft.
- Das feministische Kollektiv wird unter anderem von der Alliance F unterstützt.
- Juso-Präsidentin Ronja Jansen war zu Besuch an der Ausstellung «Hermanas del arte».
Die Gleichberechtigung ist im Jahr 2021 eines der grössten Themen – nebst Coronavirus oder der EM. Vor fünfzig Jahren erlangten Schweizer Frauen auf Bundesebene das Stimm- und Wahlrecht. Noch immer werden Frauen in vielen Bereichen der Gesellschaft jedoch benachteiligt.

In vielen Branchen und Bereichen sind Frauen wenig oder gar nicht präsent. Die Kultur gehört auch dazu. Und nicht nur Frauen, sondern auch zur LGBT-Gemeinschaft gehörige Menschen werden benachteiligt. Das Berner Kollektiv «Hermanas unidas» will lokal dagegen ankämpfen.
Nicht nur Frauen diskriminiert
FLINTA-Menschen, so erklärt es das Kollektiv, würden in der Kunstszene systemisch unterrepräsentiert. Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Non-Binäre, Trans- und Agender – dafür steht das Akronym FLINTA. Doch nicht nur die Unterrepräsentation dieser Personen sei ein Problem, sondern auch die Ausbeutung und Sexualisierung.

«Wir freuen uns heute, 14 FLINTA-Kunstschaffenden mit unserer Ausstellung eine kostenlose Plattform bieten zu können», sagt Valentina Ortega von «Hermanas unidas» während ihrer Eröffnungsrede. Das Kollektiv wird von der Alliance F unterstützt, dem politischen Verein für Frauen in der Schweiz.
Juso mit dabei
Auch Juso-Präsidentin Ronja Jansen war an der Vernissage am Donnerstag mit dabei. «Ich habe mich früher durchaus ein bisschen mit Kunst auseinandergesetzt», lacht sie im Interview mit Nau.ch. «Aber jetzt seit Jahren nicht mehr.»

Zum Sexismus- und «Me too»-Problem in der Kunst befragt, antwortet die Junge Baslerin: «Ich glaube, da muss sehr viel passieren. Wir müssen die ‹rape culture› in unserer Gesellschaft bekämpfen, aber auch den Alltagssexismus.» Besonders die finanzielle Schlechterstellung von Frauen müsse in Angriff genommen werden, um Abhängigkeitsverhältnisse zu vermeiden.

«Sexismus bekämpfen ist eine umfassende Aufgabe», gibt die Juso-Präsidentin zu. «Man kann nicht einfach an einem Schräubchen drehen und alles ist gut.»
Das sieht Mitorganisatorin Valentina Ortega gleich: «Wir sind überzeugt, dass wir etwas verändern können. Auch, wenn es nur einen kleinen Teil zur Gleichberechtigung der Geschlechter ist, den wir beitragen.»