Der Ständerat hat am Donnerstag für die E-Autobahnvignette grünes Licht gegeben und die letzte verbleibende Differenz zum Nationalrat ausgeräumt.
Autobahnvignette
Die Autobahnvignette für das Jahr 2020 - Eidgenössische Zollverwaltung
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die E-Vignette soll ab 2022 neben der herkömmlichen Klebeetikette zur Verfügung stehen.
  • Der Ständerat hat die letzte verbleibende Differenz zum Nationalrat ausgeräumt.

Der Einführung einer freiwilligen elektronischen Autobahnvignette steht nichts mehr im Weg. Der Ständerat hat am Donnerstag grünes Licht gegeben und die letzte verbleibende Differenz zum Nationalrat ausgeräumt. Die Vorlage ist damit bereit für die Schlussabstimmungen. Zuletzt umstritten war die Art und Weise der Kontrollen der E-Vignette.

Das Ständerat schloss sich schliesslich stillschweigend dem Vorschlag des Nationalrats an, wonach der Eidgenössischen Zollverwaltung und den Kantonen automatisierte Kontrollen mit fixen Anlagen und mobilen Geräten erlaubt werden. Zudem sind ausdrücklich auch Stichkontrollen zugelassen.

In den Räten unbestritten war der Grundsatzentscheid zur Einführung einer freiwilligen elektronischen Autobahnvignette. Diese ist an die Kontrollschildnummer geknüpft und soll im In- und Ausland online bestellt und bezahlt werden können.

PARLAMENT, STAENDERAT, WINTERSESSION, SESSION,
Parlamentarier debattieren während der Wintersession der Eidgenössischen Räte, am Donnerstag, 10. Dezember 2020 im Ständerat in Bern. - keystone

Ursprünglich hatte der Bundesrat die Klebevignette ganz abschaffen und nur auf die E-Vignette setzen wollen. Diesen Plan liess er aber schon nach der Vernehmlassung fallen. Die E-Vignette soll ab 2022 neben der herkömmlichen Klebeetikette zur Verfügung stehen. Kosten wird diese weiterhin 40 Franken im Jahr.

Antrag der SVP scheitert deutlich

Grundsätzliche Kritik kam während der parlamentarischen Debatte nur von der SVP. Ihrer Ansicht nach könnte es sich um einen ersten Schritt für ein Mobility Pricing handeln. Die Fraktion warnte auch vor hohen Folgekosten, wenn doch noch automatische Kontrollanlagen eingeführt würden. Der Antrag der SVP auf Nichteintreten scheiterte jedoch mit 138 zu 51 Stimmen deutlich.

Der Bundesrat geht davon aus, dass die Einnahmen ungefähr gleich hoch bleiben wie heute. Diese belaufen sich auf rund 360 Millionen Franken pro Jahr und werden für Bau, Betrieb und Unterhalt der Nationalstrassen eingesetzt. Eine Erhöhung des Vignettenpreises auf 100 Franken war 2013 an der Urne gescheitert.

Auch bereits früher einigen konnten sich National- und Ständerat bei der Frage, wie mit dem heute etablierten Vignettenverkauf im Ausland umgegangen werden soll. Das Parlament beschloss, den Verkauf der Klebevignette im Ausland einzustellen.

Finanzminister Ueli Maurer sagte, es gebe im Zeitalter der fortschreitenden Digitalisierung keinen Grund mehr, ein teures Vertriebsnetz für Autobahnvignetten im Ausland aufrechtzuerhalten Der Verzicht bringt dem Bund jährliche Einsparungen von 8 Millionen Franken, wegen des Wegfalls der Provisionen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NationalratStänderatVignetteBundesratFrankenSVPMobilityVerkaufDigitalisierungUeli MaurerParlament