Der Nationalrat will, dass auch Hotels in Städten von Förderkrediten profitieren können. Dies ebenso wie diejenigen in Tourismusgebieten.
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Die Hotelbranche litt unter den Folgen der Pandemie. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat will günstige Kredite auch für Stadthotels.
  • Der entsprechenden Motion stimmte die grosse Kammer mit 129 zu 49 Stimmen zu.
  • Der Bundesrat und die SVP sind dagegen.

Hotels in Städten sollen nach dem Willen des Nationalrats künftig ebenso von Förderkrediten profitieren können wie jene in Tourismusgebieten. Die grosse Kammer hat am Donnerstag eine entsprechende Motion ihrer Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-N) mit 129 zu 49 Stimmen angenommen.

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Der Nationalrat. - Keystone

Die Mehrheit der WAK-N will den Bundesrat beauftragen, den Förderperimeter der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) auf die gesamte Schweiz auszuweiten und die SGH mit den nötigen Ressourcen auszurüsten. Profitieren sollen Einzelbetriebe. Die SGH unterstützt Betriebe mit nachrangigen Darlehen, das heisst, sie finanziert Projekte stets zusammen mit privaten Kapitalgebern, meist Banken.

Der Tourismus in Städten habe stark an Bedeutung gewonnen, begründet die Kommission den Vorstoss. Familienhotels in Städten hätten stark unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. Punkto Investitionen stünden sie vor den gleichen Herausforderungen wie Beherbergungsbetriebe im Berggebiet.

Bundesrat gegen die Motion

Die SVP stellte sich gegen die Motion, ebenso der Bundesrat. Die heutige Beschränkung sei sinnvoll, so die Landesregierung. Dies insbesondere wegen der stärkeren Saisonalität und der allgemein schlechteren Rahmenbedingungen in Tourismusgebieten. Zudem wäre eine Beschränkung auf Familien- oder Individualbetriebe wettbewerbsverzerrend und schwer umzusetzen.

Die Bedeutung des Fremdenverkehrs für die lokale Wirtschaft sei zudem in den Tourismusgebieten ungleich grösser als in den Städten, sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin.

Die Motion geht an den Ständerat.

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