Der Nationalrat will vom Bundesrat eine detaillierte Bestandesaufnahme zur Situation des akademischen Nachwuchses in der Schweiz. Aufzeigen soll sie insbesondere die Arbeitsbedingungen und den Stand der Chancengleichheit.
STudenten
Studierende in einer Vorlesung. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die grosse Kammer hat am Donnerstag ein entsprechendes Postulat ihrer Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-N) gegen den Willen des Bundesrates mit 105 zu 73 Stimmen bei 3 Enthaltungen akzeptiert.

Dieser muss nun liefern.

Kommissionssprecherin Sandra Locher Benguerel (SP/GR) führte aus, die Anstellungsverhältnisse im Mittelbau der Hochschulen seien prekär. Achtzig Prozent des wissenschaftlichen Personals hätten befristete Verträge, diese seien damit für rund 40'000 Personen die Norm.

Wegen der niedrigen Gehälter hätten diese einen Lebensstandard auf tiefem Niveau. Namentlich Frauen seien besonders betroffen. Es brauche mehr Festanstellungen an Hochschulen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken.

Laut Christian Wasserfallen (FDP/BE) würde es dem derzeitigen dynamischen Modell jedoch diametral widersprechen, von vorwiegend befristeten auf unbefristete Verträge umzuschwenken. Die aktuelle Lösung sei gut, weil sie projektorientiert sei.

Andernfalls schaffe man eine riesige Payroll von Leuten, die beinahe unkündbar würden. Das würde wiederum nachrückende Junge benachteiligen, die wegen fehlender Mittel kaum noch in die Projekte reinkämen.

Auch gemäss Ansicht des Bundesrates bietet ein weiterer Bericht keinen Mehrwert. Die Hochschulen hätten in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Massnahmen getroffen, um die Situation für ihren Nachwuchs zu verbessern. Im Verlauf des Jahres werde Swissuniversities zudem einen Bericht über die bisher getroffenen Massnahmen vorlegen und ihr Massnahmen für die Periode 2025 bis 2028 präsentieren.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Christian WasserfallenBundesratNationalrat