Die ETH dürfen gendergerechte Sprache verwenden. Der Nationalrat hat sich gegen eine Erarbeitung eines Verbotes ausgesprochen.
Nationalrat Debatte
Nationalräte debattieren während der Frühlingssession der Eidgenössischen Räte. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nationalrat lehnt Verbot von Gendersprache an den ETH ab.
  • Die Kommission fordert einheitliche inklusive Sprache im Hochschulbereich.
  • Die Befürworter eines Verbots argumentieren gegen politische Debatten in der Lehre.
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Die Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) sollen eine gendergerechte Sprache einführen können, wenn sie dies wollen. Der Nationalrat lehnt es ab, ein Gesetz für ein Verbot zu erarbeiten. Er sagte am Montag Nein zu einer parlamentarischen Initiative von Therese Schläpfer (SVP/ZH). Mit 97 zu 88 Stimmen bei 5 Enthaltungen.

Das Problem sei die Frage, welches Gesetz man ändern wolle und was man genau machen solle. Das sagte Christian Wasserfallen (FDP/BE) namens der Kommissionsmehrheit. Wenn man sich nur auf das ETH-Gesetz beziehe, habe man nur eine Schule geregelt, alle anderen Hochschulen aber nicht.

Die Kommission habe aber Bundesrat Guy Parmelin als Präsident der Schweizerischen Hochschulkonferenz einen Brief geschrieben. Dieser enthält die Bitte, sich unter Berücksichtigung der jeweiligen Kompetenzen für eine einheitliche Anwendung einer inklusiven Sprache im Hochschulbereich einzusetzen.

Die Technischen Hochschulen und die Forschungsanstalten des Bundes hätten sich auf die Forschung und Bildung und nicht auf gesellschaftliche Entwicklungen zu konzentrieren. Sprachdebatten seien aber immer auch politische Debatten, bei denen es um kulturelle Dominanz und Macht gehe. Die Lehre müsse unpolitisch bleiben. So argumentieren die Befürworter eines Verbots.

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