In der Schweiz könnten die Prämien für die Krankenkasse um 10% steigen. Santésuisse-Direktorin Nold fordert eine Anpassung der Preise auf europäisches Niveau.
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Für die Gesundheit müssen Herr und Frau Schweizer im nächsten Jahr womöglich deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für 2023 droht eine Erhöhung der Krankenkassenprämien um 10 Prozent.
  • SVP-Rösti erklärt dies auch mit Fehleinschätzungen in den Corona-Jahren.
  • Santésuisse-Direktorin Nold will die Labor- und Medikamentenpreise senken.

Folgt der Schock auf die guten Nachrichten? In den Jahren 2020 und 2021 stiegen die Prämien für die Krankenkasse in der Schweiz kaum. Für 2022 sind sie erstmals seit langem gar gesunken. Doch für das nächste Jahr droht ein Anstieg von 10 Prozent!

Auch die Gesundheitskommission des Nationalrats ist sich dessen bewusst. Deren Präsident Albert Rösti erklärt den drohenden Schock gegenüber der «Tagesschau» mit den sehr geringen Anstiegen in den letzten Jahren. «Wir glaubten damals, dass tatsächlich weniger Kosten entstehen, weil Eingriffe verschoben und Reserven aufgebraucht werden», so der Berner SVP-Nationalrat. Das Kostenwachstum sei dann aber mindestens gleich verlaufen wie in den Vorjahren.

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Die Mitte reicht ihre Initiative ein, die zum Ziel hat, dass die Prämien für die Krankenkasse nicht weiter steigen. - keystone

Die Gesundheitskommission befasste sich am Donnerstag mit zwei Initiativen, die die Prämien senken wollen. Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbandes Santésuisse warnt aber, dass eine Erhöhung im zweistelligen Bereich drohe, wenn man nichts tue.

Sie nennt zwei Möglichkeiten, um die Kosten im Gesundheitswesen rasch zu senken: «Man könnte die Medikamenten- sowie die Laborpreise auf das europäische Niveau senken.» Denn laut Nold bezahlten Patienten in der Schweiz Labortarife, die bis zu dreimal höher sind als im Ausland.

Könnten Sie einen Prämienanstieg von 10 Prozent verkraften?

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