Der Schweiz droht eine Strommangellage. Davon betroffen wären vor allem hiesige Firmen. Der Kanton Aargau fordert deshalb Kurzarbeitsentschädigungen.
Guy Parmelin Simonetta Sommaruga
Bundesrätin Simonetta Sommaruga (r) und Bundesrat Guy Parmelin stellten im Juni die Vorbereitungsmassnahmen für eine Gasmangellage vor. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Massnahmen gegen eine Stromknappheit führen bei Firmen zu grossen Einbussen.
  • Der Kanton Aargau fordert für Betroffene deshalb Kurzarbeitsentschädigungen.
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Die Welt, Europa und damit auch die Schweiz stehen vor dunklen Zeiten. Wegen Wladimir Putin und seinem angedrohten Gasstopp könnten nämlich viele Länder schon diesen Winter vor einem grossen Engpass stehen.

Bundesamt für Landesversorgung
Bei einer Gasknappheit will der Bund erst Sparappelle ausrufen, dass Zweistoffanlagen umschalten, gewisse Anwendungen einschränken und erst am Schluss eine Kontingentierung starten.
Bundesamt für Landesversorgung
Ähnliche Massnahmen gelten bei einer Stromknappheit, wobei hier noch die Kraftwerke und Ausfuhren tangiert werden.

Der Bundesrat hat deshalb bereits im Juni erste Vorbereitungen für den Worst-Case-Fall getroffen. Konkret will er all jene Gasanlagen kappen, die auch mit Heizöl laufen können. Sollte dies nicht ausreichen, müsse zusätzlich auch das Gas beziehungsweise der Strom allgemein kontingentiert werden. Am Mittwoch hat er zudem beschlossen, den Einsatz der 300 in der Schweiz vorhandenen Notstromaggregate prüfen zu lassen.

Haben Sie Angst vor einer Strommangellage?

Auch der Kanton Aargau – als «Energiekanton» der Schweiz – will nicht unvorbereitet in den Winter gehen. In der heutigen Medienkonferenz hat er deshalb die neu einberufene Taskforce für Versorgungssicherheit sowie zentrale Massnahmen zur Energiereduktion vorgestellt.

Frühzeitige Planung soll Mangellage abwälzen

Letztere richteten sich vor allem an die Unternehmen im Kanton Aargau. «Sie müssen sich im Falle einer Stromrationierung flexibel zeigen», fordert Dieter Egli. Bedeutet, auf nicht betriebsnotwendige Prozesse zu verzichten und schlimmstenfalls gewisse Stunden ohne Strom auszukommen.

Dieter Egli, Aargauer Regierungsrat
Dieter Egli, Aargauer Regierungsrat und - Keystone

Der Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres ist sich bewusst, dass es damit zu Produktionsausfällen und grossen Ertragseinbussen kommen kann. Er fordert deshalb vom Bundesrat Kurzarbeitsentschädigungen – so wie in Zeiten von Corona.

Ein Austausch zwischen den beiden Parteien besteht bereits – auch wegen anderer Punkte. Wie der Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger nämlich betont, habe man aus der Corona-Pandemie gelernt. Deshalb wolle man frühzeitige Vorkehrungen treffen. Denn: «Wenn wir jetzt die Strommangellage planen, dann leisten wir einen wesentlichen Beitrag, dass sie nicht eintritt.»

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