Die Junge SVP reicht eine Klage gegen die Brasserie Lorraine ein. Der Konzertabbruch verstosse gegen die Rassismus-Strafnorm, so die Jungpartei.
Junge SVP Woke
David Trachsel, Co-Präsident Junge SVP Schweiz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Junge SVP zeigt die Betreiber der Brasserie Lorraine an.
  • Der Abbruch des «Lauwarm»-Konzertes sei rassistisch gewesen, so die Argumentation.
  • Damit hätten die Betreiber gegen die Rassismus-Strafnorm verstossen.
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Während die meisten Politiker in den Sommerferien weilen, gibt die Junge SVP Vollgas. Mit ihrer «Stop-Woke»-Kampagne wollen sie «die Gefahr übertriebener politischer Korrektheit gegenüber unserer freiheitlichen Gesellschaft» deutlich machen.

Der Konzertabbruch der Berner Reggae-Band «Lauwarm» wird nun auch die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland beschäftigen. Die Junge SVP reicht dort Anzeige gegen die Betreiber der Brasserie Lorraine ein wegen «Rassendiskriminierung weisser Musikergruppe» gemäss Artikel 261 des Strafgesetzbuches.

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Die Band Lauwarm - Instagram / @lauwarm_music

Es sei unbestritten, dass das Konzert einzig abgebrochen worden sei, weil jene Personen, welche Reggea-Musik spielten, von weisser Hautfarbe sind bzw. keinen indigenen Hintergrund haben, so die Erklärung in der Strafanzeige, die Nau.ch vorliegt. Mit diesem Verhalten gehe eine massive öffentliche Herabsetzung einher.

JSVP David Trachsel
David Trachsel, Präsident der Jungen SVP. - Keystone

«Was in der Brasserie Lorraine geschah, ist Rassimsus gegen Weisse. Das ist bedauerlich, sollte von einer freien Gesellschaft aber weggesteckt werden können», erklärt Parteipräsident David Trachsel gegenüber Nau.ch.

Verstehen Sie den Abbruch des Konzertes in der Brasserie Lorraine?

«Nun haben aber genau jene woke Kreise, welche sich rassistisch benommen haben, uns die Anti-Rassmismus-Strafnorm aufgebrummt, mit welcher solche Handlungen bestraft werden können. Wir finden, dass die woken Kreise jetzt ruhig mal ihre eigenen Gesetze zu spüren bekommen sollen. Damit wollen wir die Gesellschaft darauf sensibilisieren, dass es zukünftig wenig von diesen unnötigen Gesetzen geben soll», so der Partei-Chef weiter.

Nils Fiechter Adrian Spahr
Nils Fiechter und Adrian Spahr (r.), Co-Präsidenten der Jungen SVP Kanton Bern.
naveen hofstetter
Naveen Hofstetter wurde wegen rassistischen Kommentaren angezeigt.

Damit will die Junge SVP wohl den Spiess aus ihrer Sicht umdrehen. Denn bisher machten hauptsächlich Verurteilungen von SVP-Mitgliedern wegen Verletzung der Rassismusstrafnorm Schlagzeilen. Die Co-Präsidenten der Jungen SVP Bern, Nils Fiechter und Adrian Spahr, oder der Aargauer Lokalpolitiker Naveen Hofstetter machten diese Erfahrung.

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