Ein Jahr vor den Wahlen ist der Nationalrat leicht nach links gerückt. Einzelne Mitglieder des Parlaments haben ihre Positionen sogar stark verändert.
Der Nationalrat debattieren in einer Session.
Ein Jahr vor den nationalen Wahlen zeigen sich die politischen Positionen im Parlament gefestigt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Auswertung zeigt, dass der Nationalrat ein wenig nach links gerückt ist.
  • Auch einzelne Mitglieder haben ihre Positionen stark verändert.
  • Im langfristigen Trend bewegen sich die Polparteien immer stärker zu den Rändern hin.

Es dauert noch etwas weniger als ein Jahr bis zu den Schweizer Parlamentswahlen, die politischen Positionen im Bundeshaus sind aber gefestigt. Dies zeigt das jährliche Parlamentarier-Rating der «NZZ», welches das Abstimmungsverhalten der National- und Ständeräte auswertet.

Markante Veränderungen werden dabei vor allem im langfristigen Trend sichtbar: So hat zum Beispiel Thomas Müller (SVP, St. Gallen) seine Positionen am radikalsten verändert. Seine Ratskarriere im Jahr 2006 begann er inmitten der CVP (Ratingwert 1,5). Vor sieben Jahren wechselte er dann überraschend zur SVP und befindet sich heute am rechten Flügel (9,5). Das Ratingmodell der «NZZ» hat ein Spektrum zwischen -10,0 (links) bis 10,0 (rechts).

Auch CVP-Präsident Gerhard Pfister gehört zu den wendigsten Politiker. Der Innerschweizer steht heute genau in der Mitte des ideologischen Spektrums (0). Er hat sich im Lauf seiner Polit-Karriere im Nationalrat um 4 Punkte nach links bewegt. Zum Vergleich: Pfister war einst deutlich rechter als sein ehemaliger Parteikollege Müller positioniert. 

Wie sieht es innerhalb der vier grossen Parteien aus?

Am ganz rechten Rand der SVP stehen Toni Brunner und Luzi Stamm (10,0). Sie beide sind über Jahre stärker nach rechts gerückt. Der linke Rand der Fraktion besteht aus dem Waadtländer Landwirt Jean-Pierre Grin (7,4), der seine Positionen konstant hält.

Bei der SP ist Silvia Schenker (-10,0), die am weitesten links stehende Politikerin, auf sie folgt Susanne Leutenegger Oberholzer (-9,9). Der rechte Rand der Partei besetzt der im Sommer nachgerückte Adrian Wüthrich (-8,9). 

Die FDP befindet sich im politischen Spektrum auf der rechten Seite zwischen Christa Markwalder (1,0) und dem St. Galler Landwirt Walter Müller (3,4). Die CVP positioniert sich von links bis neutral, so steht am linken Rand Kathy Riklin (-1,5) und bei 0,0 Parteipräsident Gerhard Pfister, Daniel Fässler und Fabio Regazzi.

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