Fast eine Woche nach seinem Besuch in Kiew hat Ignazio Cassis erstmals auf das Treffen mit Wolodymyr Selenskyj zurückgeblickt.
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Ignazio Cassis bei seinem Treffen mit Wolodymyr Selenskyj am 20. Oktober 2022 in Kiew. - Twitter/@ignaziocassis

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor fünf Tagen besuchte Ignazio Cassis überraschend die ukrainische Hauptstadt Kiew.
  • Dort traf er auch auf Wolodymyr Selenskyj und spricht jetzt über den Präsidenten.
  • Cassis sagt, die «Gestik» von Selenskyj habe sich wegen dem Krieg deutlich verändert.
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Fast eine Woche nach seinem Besuch in Kiew hat Bundespräsident Ignazio Cassis auf sein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten zurückgeblickt, den er seit Beginn der Invasion nicht mehr gesehen hatte: «Seine Gestik hat sich verändert.»

«Er ist nicht mehr der Selenskyj, den ich im Sommer 2021 getroffen hatte», sagte der Bundespräsident in einem am Mittwoch veröffentlichte Interview mit den Westschweizer «Tamedia»-Titeln. «Ich fand ihn sehr konzentriert und noch stärker in seiner Rolle als Präsident. Ich spürte die ganze Verantwortung, die er auf seinen Schultern trägt.»

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Er äusserte sich nach einer internationalen Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin, die am Dienstag, fünf Tage nach seinem überraschenden Besuch in Kiew, stattgefunden hatte. Es sei «wesentlich» gewesen, vor dieser Konferenz und vor dem Wintereinbruch eine Bilanz vor Ort zu ziehen, erklärte er.

Der Bundespräsident gestand, sich so viel Elend nicht vorgestellt zu haben: «Der Grad der Zerstörung in einigen Stadtteilen Kiews erreicht Dimensionen, die man sich im Donbass oder in den besetzten Gebieten vorstellen könnte.»

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Ignazio Cassis trifft Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine.
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Auch mit Premierminister Denys Schmyhal traf der Aussenminister sich.

Die Angriffe auf Kiew stellen in den Augen von Ignazio Cassis eine neue Herausforderung dar. Humanitäre Hilfe sei notwendig, damit die Ukrainer den Winter überstehen könnten, ohne nach Westeuropa und in die Schweiz fliehen zu müssen, sagte er. «Selenskyj antwortete mir, dass man auch die Bedingungen für die Rückkehr derjenigen schaffen müsse, die sich im Exil befinden. Die Ukraine braucht Arbeitskräfte, um das Land wieder aufzubauen.»

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